Elf Monate wie oft – und ein Tag wie noch nie

Der wichtigste Tag dieses Jahres – und meines Lebens: Am 13. April geben Chantal und ich uns das Jawort. (Hochzeitsbilder: Bild: Hannes Zaugg, z-arts)

Mitte November: Das sollte eigentlich früh genug sein, um die medialen Mitbewerber jahresrückblickmässig abzutrocknen. Dann fassen wir die Hits und Flops und Meilensteine also mal zusammen:

Januar

Voller Tatendrang starten die Mitglieder des Vereins Szenerie Burgdorf und meine Verlobte ins neue Jahr. Erstere beginnen mit den Probearbeiten für „Die Franzosenkrankheit“, Letztere strickt für unseren Neffen.

Trouble in paradise: Unser Quartierkönig trifft auf einen Nebenbuhler.

Februar

Ein kleiner Mann feiert seine „Stärnstund“. In der kulturfabrikbigla erzählt der wärchige Aschi Rüegsegger, was er als Hilfskraft von Pesche Leu so erlebt.

Die Kälte hat das Land im Griff. Auch bei uns friert alles zu.

Mir bietet sich die Chance, Fotomodell zu werden. Ich lasse sie verstreichen, weil ich lange genug ständig auf meinen Körper reduziert wurde. Ab sofort zählen nur noch die Innereien.

„Chantemoiselle“ Myria Poffet gibt ihre zweite CD „Stück vom Glück“ heraus. Es ist mir eine Ehre, für das rundum gelungene Werk den Pressetext verfassen zu dürfen.

März

Konsterniert stelle ich in Paris fest, dass die Pissoirs in der Dalì-Ausstellung aussehen wie alle anderen Pissoirs auch.

Es lenzt. Wurde aber auch Zeit.

April

„Ja!!!“ Für immer und ewig und alle Zeiten. Und ich bin kein bisschen nervös.

Ein Ausläufer des Luca Hänni-Gstürms erfasst auch diesen Blog: Stammleser H. Z.-G. aus U. klappt nicht nur, aber auch wegen des Riesentheaters um seinen prominentesten Mitbürger zusammen.

Im Burgdorfer Siechenhaus bricht „Die Franzosenkrankheit“ aus. Genau dort hatten wir kurz zuvor unsere Hochzeit gefeiert.

Mai

Zehn Tage lang „lebe“ ich mit einem freigelegten Zahnnerv. Eigentlich hats mit der Behandlung recht vielversprechend begonnen. Aber dann gerät alles irgendwie aus den Fugen. Zuerst nur im übertragenen Sinn, wenig später buchstäblich.

Kaum verheiratet, verschwindet meine Frau nach Finnland.

Als Parkdienst-Chef erlebe ich, was wirkliche Macht ist. Ich nutze sie gnadenlos aus.

Verena Zürcher plaudert in diesem Blog weltexklusiv über die vielen Freuden und wenigen Leiden einer „Mordsgeschichten aus dem Emmental“-Verlegerin.

Juni

Gerade noch rechtzeitig vor dem Ausbruch der Olympischen Spiele hauen wirs nach London, wo wir sehr viele Läden sehen, und noch mehr Baustellen.

Von wegen „Fachblatt“: Der „Rolling Stone“ listet „Die 500 besten Alben“ auf – und vergisst die allerbesten.

Ich möchte auf dem Burgdorfer Bahnhof Kinder auf ihrer Schulreise fotografieren. Die Lehrerin und ihre vermutlich gerade aus dem Irak zurückgekehrte Begleitung finden das keine gute Idee.

Juli

Auf der Moosegg versucht „Dr Zuchthüsler“, einen Weg zurück ins normale Leben zu finden. Das Ensemble des Freilichttheaters Moosegg macht daraus eine beeindruckende Openair-Vorführung.

Steven Spielberg zieht die Augenbrauen hoch: Ich drehe meinen ersten Film.

Bei seinem Konzert in Zürich singt Bruce Springsteen für meinen Brüetsch und seine Frau „If I should fall behind“.

Trauer und Freude halten sich musikalisch die Waage: Deep Purple-Mitgründer Jon Lord stirbt. Toto brechen zu ihrer Europa-Tournee auf, die sie auch nach Arbon führt:

So viel Regen in so kurzer Zeit: Das gabs in meinen letzten 47 Jahren noch nie.

August

Die einen Schweizer Musiker halten sich mit ihrem Liebesleben in den Schlagzeilen. Andere arbeiten im Studio an ihrer neuen CD. Das eine ist einfach nur peinlich, das andere eine total gefreute Sache.

September:

Kaum auf Gran Canaria gelandet, lerne ich den Playaboy kennen. Wir verbringen eine glatte Woche miteinander – und freuen uns schon auf unsere nächsten Ferien, zur selben Zeit, im selben Hotel, im selben Zimmer 120.

Meine Frau und ich beteiligen uns am „Hotel Schwingfest“. Unser Zimmer ist schneller vergeben als ein kostenloses Backstage-VIP-Ticket für ein AC/DC-Konzert.

Der Mundartmusiker Hanery Amman gibt auf der neuen „Halunke“-CD „Houston we are ok“ ein grandioses Comeback. Und: Die „Stranded Heroes“ verarbeiten ihren Song „Bed of ivory“ zu einem Film.

Oktober

Weil im Zug sonst nichts frei ist, verbringe ich eine denkwürdige Stunde in einem „Familienwagen“ der SBB.

Die „Skinny Machines“ beehren wieder einmal die Heimatstadt ihres Drummers Dan Roth.


Auf einmal zickt die TV-Box herum. Aber nicht lange. Nicht sehr lange, jedenfalls.

Mordsgeschichten XXL: Mit Hakan Nesser und Arne Dahl geben sich in Burgdorf zwei Kriminalautoren der Sonderklasse ein Stelldichein.

November

An den Burgdorfer Krimitagen kochen fünf BZ-Gspändli und ich für die Gäste der „Emil“-Lesung. Man kann sagen: Für ein 20minütiges Essen stehen wir 15 Stunden am Herd. Aber: Wir haben den Plausch.

Raclette bei Nachbars. Zuhause ist es einfach am schönsten, und wenn „zuhause“ in der Wohnung gegenüber liegt.

Wobei: Am schönsten ist es auch in Australien. Dahin fliegen wir bald. Die Berichterstattung von der anderen Seite des Planeten erfolgt unter dem Titel „Down underwäx“.

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