Inselleben (VIII)

Tag 7, neulich

Was dem Wintersportler das muskelerwärmende Einturnen vor der Abfahrt, ist dem Blogleser das gehirnlockernde Quiz vor der Lektüre.

Also: Wer entdeckt die drei Unterschiede (Schlaumeier aufgepasst:: Die Farbe des Himmels zählt nicht!)?

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Sehr gut. Dann bummeln wir jetzt zum Hotelpool. Dort liegen über Mittag allerlei Leute herum, die sich bei weit über 30 Grad im nicht vorhandenen Schatten viel Interessantes zu sagen haben:

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Mann um die 40, in türkisblauer Badehose (M40): „…da sag ich: Nö. Machen wir nicht.“

Mann um die 60, in schwarzer Badehose, mit Ferrari-Chäppi (M60): „Richtig.“

M40: „Nö. Machen wir nicht, sag ich. Geht nicht.“

M60: „Richtig.“

M40: „Darauf er: Warum nicht? Darauf ich: Weil wir das nicht machen. Bringt nix.“

M60: „Richtig.“

M40: „Kannst du dir das vorstellen? Siehst du, was ich meine? Bringt einfach nix.“

M60: „Sicher.“

M40: „Also. Er wieder: Und was sagt die Brigitte? Ist sie noch da, die Brigitte? Was sagt sie? Darauf ich: Brigitte sagt auch, besser nö. Auf keinen Fall, sagt sie.“

M60: „Richtig. Richtig.“

M40: „Der hat das nicht kapiert, verstehst du?“

M60: „Sicher.“

M40: „Ich meine, wie oft muss ich jemandem sagen, das machen wir nicht, bis er…“

M60: „…sicher.“

M40: „Jedenfalls, er wieder: Darüber reden wir noch. Darüber müssen wir noch reden, später mal. Darauf ich: Nö, müssen wir nicht. Ganz bestimmt nicht. Nicht darüber. Für uns ist alles klar. Machen wir nicht.“

M60: „Richtig.“

M40: „Darauf er: Schade. Schade. Hätte man machen können, denke ich. Denke ich immer noch. Aber wenn ihr…“ Darauf ich wieder: Nö, machen wir nicht. Bringt nix.“

M60: „Richtig.“

M40: „Nicht zu glauben, nicht?“

M60: „Ja. Ist so.“

M40: „Ich brauch ein Bier. Du?“

M60: „Sicher.“

***

Mutter, um die 30: „Chum use, Meik!“

Bub, vielleicht 6:

Mutter: „Meik! Chum jetz use!“

Bub:

Mutter: „Meik! Michi!“

Bub:

Mutter: „Chunnsch jetz use?!?“

Bub:

Mutter (zum Mann nebenan): „Du, de Meik chunnt nid use.“

Mann nebenan:

Mutter: „Meik!!!!!“

Mann (tut, als ob er gerade aus dem Koma erwacht wäre): „Was isch?“

Mutter: „De Meik chunnt eifach nid use. Hanims jetz scho tuusig Mal xeit.“

Mann: „Dänn söler halt drinblibe.“

Mutter (schüttelt den Kopf): „Meik!“

Bub:

Mutter (zum Mann; verzweifelt): „Är chunnt nöd. Säg öppis!“

Mann (zur Mutter; genervt): „Was söli säge?“

Mutter: „Är söl usechoo, dänk!“

Mann (Richtung Wasser, an niemanden bestimmten gerichtet): „Söllsch usechoo.“

Bub:

Mutter (zum Mann; ungläubig): „Das glaub ich eifach nöd!“

Mann (zur Mutter; schon wieder halb im Koma): „Was glaubsch nöd?“

Mutter (zum Mann; stinksauer): „Wie du…“

Mann (zur Mutter; betont gelassen): „Was, wie du?“

Mutter (zum Mann): „Ich ha dir xeit, söllschem säge, är söl usechoo.“

Mann (zur Mutter): „Hanims ja xeit.“

Mutter (zum Mann): „Aber nid richtig.“

Mann (zur Mutter): „Dänn sägems doch du richtig.“

Mutter (zum Mann; bis zu ihrem Zusammenbruch kann es nicht mehr so lange dauern, wie es schon gedauert hat): „Nei, du muesch. Du bisch de Vatter.“

Mann (zur Mutter): „Ja, ja.“

Mutter (zum Mann; schnappatmend): „Du weisch genau, das ich das Ja, ja nid mag haa! Mags würkli nid verliide, und doch bringsches immer wider!!!“

Mann (wegdösend): „Tami, isch das gmüetlech hütt.“

Mutter (zum Bub; als ob hinter ihm soeben eine dreieckige Flosse aufgetaucht wäre): „Meik! Chum use!!!“

Bub:

***

Nachtrag zum Beitrag von gestern: Die Arbeiten am Nachbarhaus der Poolanlage schreiten flott voran, wie ein erneuter Augen- und Ohrenschein auf der Baustelle heute Morgen zeigte:

Wenn das in diesem Affenzahn weitergeht, können die Touristen nebenan ihre Ferien schon in wenigen Monaten wieder in aller Ruhe geniessen.

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