Achtung, Darstellungs-Erstellung

Noch bevor sie ihren ersten Satz geschrieben haben, wird jungen Journalisten eingebläut: „Vermeide alles, was auf …ung endet! Das klingt nach Amt und folglich grauenhaft. Das liest kein Mensch.“

Doch kaum haben sie diese Regel halbwegs verinnerlicht:

„Richtig ist, dass uns bei der Erstellung der Darstellung auf S. 75 über die Abdeckung der Bevölkerung durch alle Gattungen der Informationsmedien und auf S. 311 über die Abdeckung der Bevölkerung durch die Gattung Online tatsächlich ein Fehler unterlaufen ist, der auf eine von uns nicht beachtete Umstellung der Messmethoden zurückgeht.“

Dieses Wortungeheuer von der Leine gelassen hat der nach zig Auftritten in Presse, Funk und Fernsehen recht bekannte Kurt Imhof. Er sollte eigentlich wissen, was die Leute gerne lesen und was eher weniger. Immerhin leitet er den «fög – Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft» des Instituts für Publizistikwissenschaft und Medienforschung und des Instituts für Soziologie der Universität Zürich.

Imhof und seine Forscher geben alljährlich das Buch „Qualität der Medien Schweiz“ heraus, das ebenso alljährlich hitzige Debatten auslöst; jedenfalls unter Medienschaffenden. Ausserhalb der Branche interessiert sich für Imhofs Befunde und die Reaktionen darauf in der Regel ungefähr niemand.

1 Kommentar

  1. Das ist gut 😀 😀 😀
    Es soll ja ein zwanzig-(hohl)köpfiges Forscherteam sein, das dieses Buch – und solche Sätze – produziert. Mehr ist halt nicht immer besser.
    Imhof habe ich schon oft am Fernsehen gehört, und nie wusste ich, wenn er fertig gesprochen hatte, was er eigentlich gesagt hatte… 🙂

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