Auffälligkeiten im Mikrokosmos

Oft sind es nur Kleinigkeiten. Aber irgendwie denkt man halt doch kurz über dies und das nach – auch wenn es den Rest der Menschheit, wie in diesen Fällen, nur sehr peripher tangieren dürfte.

Zum Beispiel nimmt mich wunder, wieso ich mit unschöner Regelmässigkeit von Mitarbeitern der Südwestdeutschen Klassenlotterie belästigt werde, obwohl ich jedesmal kommentarlos auflege, sobald ich den Namen der Firma höre. Könnten die „nach sechs fruchtlosen Versuchen“, wie es

beim Minigolf

so schön heisst, nicht einfach einen Haken hinter meinen Namen machen und dazu notieren: „Zwecklos“?

By the way: Die Minigolfregeln sind lesen sich komplexer, als man glaubt.

Erstaunlich ist auch, dass wir auf der Redaktion in letzter Zeit vermehrt Anrufe aus Deutschland entgegennehmen. Wie kommt das? Globalisierung? Klimawandel? Neuerlicher Versuch eines unfriendly Take-over, jetzt einfach mit kommunikationstechnischen Mitteln?

Weiter würde mich interessieren, warum ich zwischen dem vergangenen Dienstag und gestern so oft von Zigarettenschnorrern angesprochen wurde wie vorher in einem halben Jahr nicht. Mindestens ein Dutzend Mal näherten sich mir auf den Bahnhöfen in Burgdorf und Bern Zeitgenossinnen und -nossen, denen man wegen ihrer halb irren und halb unterwürfigen Blicke schon von Weitem ansieht, dass sie etwas von einem wollen; die Frage ist jeweils nur, was.

Luca Hänni-mässig ist zumindest hier wieder Ruhe eingekehrt. Seit dieser Geschichte hat sich kein einziger Fan des Möchtegern-Superstars mehr bei mir gemeldet. Dafür bin ich im Netz auf einen interessanten Beitrag gestossen, der belegt, wie ungeniert bei „Deutschland sucht den Superstar“ manipuliert wird, um die Zielgruppe emotional bei der Stange zu halten.

Dass es bei diesem Spektakel höchstens am Rande um musikalische Nachwuchsförderung geht, ist bekannt. Erstaunlich ist die Dreistigkeit, mit der die Macher das Interesse an ihren Kandidatinnen und Kandidaten Produkten künstlich hochhalten.

„Je mehr ich bei diesem Marketing-Spektakel hinter die Kulisse blicke, desto unsicherer werde ich, ob ich so etwas überhaupt noch unterstützen will“, notierte neulich jemand, der den Rummel um Luca Hänni aus der Nähe miterlebt, auf Facebook.

Mit Facebook und dem Internet und allem ist es übrigebs so eine Sache:

„I try not to get TOO deep in here or too personal. I am in a quandry about the internet lately. In many ways its great but it has also become a negative cesspool as well. I am 2 SECONDS away from turning this thing off for GOOD. You guys are cool and all + most are real nice but some also take the internet as free for all for hate and theft, lack of privacy, gossip and lies and slander. (…) Some things should be PRIVATE and people have shown up at my home and there are lies about me and my personal info I am pissed off about. I think the old ‚give and inch take 10 miles“ applies here. I am a hyper-sensitive person and it is starting to affect me in a negative way. Some ass-clown has a video up that says ‚ „The best of Steve Lukather “ and its a cat taking a shit in the toilet. OK, funny right but WHAT was the motivation here?? I am not sure where to go with all this and I am in deep though about it all. Smiley faces and all that BS are all so fake to me. I TRY and be friendly and nice and yet people write me some pretty fucked up shit in private and in public and also accuse me of things I did not DO and or putting me up against ex band members that I have not spoken to in years.. I am almost DONE. Life is too short ya know. Could it be the anti-christ is the fucking computer? Time will tell… but for NOW lets keep the peace and love thing goin Ok please :)“

Das schrieb mein Musikerkollege Steve Lukather Anfang Februar auf seiner Facebook-Seite. Seither ward von ihm nichts mehr gelesen.

„And now to something completely different“, wie die Komik-Genies von Monty Python zu sagen pflegten:

„It’s gonna take a life to take me away from you“: Ich glaube nicht, dass für ein Lied jemals eine schönere Textzeile geschrieben wurde. Falls jemand anderer Ansicht sein sollte: Unten in den Kommentaren hats jede Menge Platz für Vorschläge.

A propos Lied, a propos Musik, a propos Rock: Der Fotograf Jörg Brüggemann unternimmt mit dem Bildband „Metalheads – The Global Brotherhood“ den ambitiösen Versuch, zu beweisen, dass Heavy Metal „die einzige Weltmusik der Gegenwart“ ist. Das kann man unterschreiben oder auch nicht (ich neige zu Letzterem). Aber nachdem ich die Buchbesprechung im „Spiegel“ gelesen habe, weiss ich jetzt ämu, welche Lektüre ich mir als nächste anschaffen werde.

(Wir geben kurz in die Schleichwerbung und sind gleich wieder für Sie da):

Nicht zu kaufen brauche ich den dritten Band der „Mordsgeschichten aus dem Emmental“. Er wird der Öffentlichkeit am 1. Juni vorgestellt. Wer sich einige Kurzkrimis von den Autorinnen und Autoren vortragen lassen möchte: Hier sind die ersten Lesungs-Termine.

(Und damit zurück ins Studio.)

Fehlt eigentlich noch etwas für den Einlauf in den fremden, aber doch so vertraut wirkenden Hafen der Ehe? Nein. Das allerallermeiste ist organisiert und bestellt und eingefädelt und zwäg. An dieser Stelle (und auch wenn dieser Blog dafür amänd nicht der perfekteste Ort ist): Ein erstes megagigasuperduperherzlichstes Dankeschön an das Trauzeugen-Traumpaar!

Nur Tortenheber haben wir noch keine (aber bevor die Leserinnen und Leser hordenweise in die Läden ausschwärmen, um uns welche zu schenken: Dankedanke! Wir besorgen sie selber. Wir wissen sogar schon, wo:-)).

„Tortenheber“: Bin ich der einzige, der nicht gewusst hat, dass diese Dinger so heissen? Und wieso heissen sie „Tortenheber“, wenn man damit doch nur Tortenstücke und nicht ganze Torten hebt? Wäre „Tortenstückeheber“ nicht richtiger?

Ich merke gerade: Es hört nicht auf mit den Fragen.

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