Erst kam der Regen, dann kam der Sturm: Wie aus dem Nichts raste er über den Platz hinweg, auf dem wir gerade noch arglos lachend, paëllamampfend und mit allerlei Tranksame anstossend den 50. Geburtstag eines Freundes gefeiert hatten.
Wir eilten ins Haus und beobachteten schockiert-fasziniert, wie der Wind die Infrastruktur mit beängstigender Mühelosig- und Gleichgültigkeit innert Sekunden in ihre Einzelteile zerlegte.
Als der Spuk vorbei war, gingen die Gäste mit zum Teil ziemlich bleichen Gesichtern nach draussen, um das Ausmass der Verwüstung zu betrachten und aufzuräumen.
Über den ganzen Boden waren Scherben verstreut. Der grosse Sonnenschirm sah aus wie eine verwelkte Blume. Das Cateringzelt lag 50 Meter weiter hinten in einem Feld; es erinnerte mit seinem grotesk verbogenen Aluminiumgestänge an eine Riesenspinne aus einem Science Fiction-Film.
Nur einer fehlte: Der Jubilar. Er wurde während des Orkans von einer massiven Holzstange getroffen und musste sich von vier(!) Krankenschwestern aus seinem Freundeskreis eine blutende Schürfwunde am Bauch verarzten lassen (was beweist: Irgendwie hat halt schon immer alles auch eine positive Seite).
Dann ging das Fest – in Anwesenheit des professionell geflickten und schon wieder sehr munteren Geburtstags“kindes“ – weiter.