Couple Dänemark (VIII)

Farvel, Danmark – Moin, Hamburg!

Nach unserer Rundreise durch eines der in jeder Hinsicht gmögigsten Länder, die wie je besucht haben, trafen wir gestern gegen Abend in der 1,8 Millionen-Stadt an der Elbe ein. Weil wir am nächsten Morgen den Fischmarkt besuchen wollten, parkierten wir unseren Camper auf einem Platz nahe der Autobahn. Aber oha: Wir hatten noch nicht fertig eingecheckt, als uns die Frau am Empfang schon mitteilte, dass der Fischmarkt nur am Sonntag stattfinde.

Henu dachten wir, und begannen, uns auf der Parzelle 63 häuslich einzurichten.  In dem Moment, in dem wir es uns vor dem Wagen gemütlich machen wollten, prasselten erste Regentropfen aufs Vordach. Fünf Minuten später standen Chantal und ich pflotschnass im Wagen (Tess, das kluge Hundli, hatte sich schon vorher in den Schärmen verkrümelt), während die Welt um uns herum sich in eine Waschmaschine verwandelte. Mit dem Wasser fiel auch Eis vom Himmel; fingernagelgrosse Hagelkörner donnerten auf die Dachluke und das Blech nieder. Immer wieder zuckten Blitze durch die dunkelgrauen Wolken und krachten Donnerschläge wie schweres Artilleriegeschütz.

Chantal wollte die Zeit nutzen, um zu kochen, aber daraus wurde nichts, weil wir noch nicht dazugekommen waren, den Gashahn im hinteren Teil des Wagens aufzudrehen. Um das nachzuholen, hätte jemand nach draussen gehen müssen, doch dieser Jemand – der in der Enge des Campers gerade erst umständlich frische Kleider angezogen hatte – dachte nicht im Traum daran, auch nur einen Fuss in dieses Inferno zu setzen. Strom hatten wir auch keinen (weil, wie sich später herausstellte, derselbe Jemand den Stecker nicht richtig in die Dose am Auto gesteckt hatte), und so blieb uns nichts anderes übrig, als das Ende des Gewitters abzuwarten.

Als es vorbeiwar, genossen wir an der wie mit dem Kärcher gereinigten Luft Crevetten und Zucchini an einer Currysauce und dachten darüber nach, wo es uns in den letzten anderthalb Wochen am besten gefallen hatte. Auf dem ersten Platz der Hitliste landete der Campingplatz in Fjerrtislew. Den zweiten Rang belegten ex aequo alle anderen Aufenthaltsorte mit Ausnahme von jenem in Rastatt. Dort gibts für unseren Geschmack ein bisschen zuviele Verbote (und, vor allem: Leute, die darauf achten, dass niemand dagegen verstösst).

Heute fahren wir weiter burgdorfwärts. Den nächsten Zwischenhalt legen wir in Wiesbaden ein, wo Chantals Grossvater seine letzten Lebensjahre verbracht hatte. Die Wettervorhersagen lassen auf einen sonnigen Tag und eine trockene Nacht schliessen. Das verhiessen sie aber auch, bevor wir in Hamburg ankamen.

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