D Wältwuche und die Selbstgerechtigkeit

„Der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg musste (..) zurücktreten. Seine Abschiedsrede hatte etwas Selbstgerechtes.“: Das schrieb „Weltwoche“-Chefredaktor Roger Köppel unter dem Titel „Hildebrand und die Schweiz“ über den inzwischen zurückgetretenen Präsidenten der Nationalbank.

Mit „selbstgerecht“ meint Köppel wohl etwas in der Art:

Was es zur famosen Wältwuche, deren Vorstellung vom Beweislast-Prinzip und ihren Umgang mit den elementarsten journalistischen Grundregeln noch zu sagen gibt, fasst René Zeyer im „Journal21“ zusammen. Erhellendes zum Thema „Der Fall Hildebrand und die Journalisten“ steuert auch David Sieber, der Chefredaktor der „Südostschweiz“, bei.

Es gibt Anzeichen dafür, dass sich die „Weltwoche“ für ihren Blattschuss auf einen Unschuldigen juristisch verantworten wird müssen. Das wäre insofern zu begrüssen, als dann zumindest ein Kapitel der Hildebrand-Geschichte nach den üblichen rechtsstaatlichen Prinzipien abgewickelt würde.

7 Kommentare

  1. Ich finde übrigens, dass du etwas übertreibst. Für ein Parteiblettli wie die Wäutwuche gelten wohl noch etwas andere Prinzipien als für ausgewogene Publikationen.

    Habt ihr übrigens gewusst, dass man weder die Weltwoche noch die WOZ benutzen kann, um sich damit den Arsch zu putzen? Beide bringt man nie in die Mitte. Das aber nur nebenbei…

  2. Da schreibt man einmal den Namen eines ehemaligen Politikers in den Blog – und schon wird einem unterstellt, sich für Politik zu interessieren.

    Das hier, liebe Leute, ist eine Mediengeschichte. Es geht nicht um Herr Hildebrand und die Bank. Ich hätte den Beitrag auch geschrieben, wenn die Weltwoche einen Zoowärter oder einen Garagenbetreiber verbal gelyncht hätte, ohne dessen angebliche Verfehlungen wasserdicht belegen zu können.

    Mir ist schon klar, dass die „Hildebrand-Affäre“ eine politische Komponente hat. Entprechend lösungsorientiert wurde und wird nach einem Konsens gesucht, mit dem möglichst alle leben können. Um Personen geht es in den hart, aber fair und mit offenem Visier geführten Diskussionen nie; im Mittelpunkt steht „Die Sache“.

    Eigeninteressen, Machtgelüste und Profilierungsneurosen spielen auch in diesem Fall nicht die geringste Rolle.

  3. Nix relativieren, eher zustimmen. Journalismus hat nicht nur mit Politik zu tun, er ist ohne politisches Verständnis kaum möglich, finde ich (ausser, man beschränkt sich auf die „Tierwelt“ — ou nei, unpassender Vergleich :-)))

  4. Uuuuuh!!!!!??? Rechtsstaatliche Prinzipien? Hat das nicht irgendetwas mit Politik zu tun? Ich spüre so langsam, dass da jemand merkt, dass Politik eventuell doch noch mehr ist als Toilettenspülungen. Dass eventuell sogar der Journalismus davon tangiert werden könnte. Dass sie unser aller Leben – und sei es nur durch deren Exponenten – täglich beeinflusst. Freu Freu. Nur weiter so…

    (nur bitte jetzt nicht mit irgend einem Kommentar relativieren. Man kann sich auch stillschweigend zu etwas bekennen 😉

  5. Ehm, jetzt bin ich verwirrt. Ist das ironisch gemeint? Oder meinst Du das ernst? Es sieht so aus.
    O_o …

  6. Hannes, du bewegst dich auf dünnstem Eis.
    Dein Artikel hat irgendwie was politisches…
    Fehlt nur noch, dass du den BaZ-Besitzer damit reinziehst..
    (Jetzt, wo HerRFliberg endlich ein positives Aushängeschild kriegt)

    Fragt sich nur, wo hört der Journalismus auf, wo fängt die Politik an??

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