Das Blut-Rezept

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(Bilder: Hannes Zaugg-Graf, z-arts)

Wer die letzten Regenwochen dazu genutzt hat, sich den einen oder anderen Krimi anzusehen, fragte sich möglicherweise, was das eigentlich für Blut ist, das da immer mal wieder aus Köpfen, Beinen und Bäuchen rinnt.

Dass nicht jedesmal ein Tier geschlachtet werden kann, wenn ein Darsteller möglichst lebensecht tödlich verletzt wirken soll, ist klar. Also wird der Lebenssaft wohl künstlich hergestellt. Aber wie? Hannes Zaugg-Graf, der Uetendorfer Fotograf und Theaterfachmann, verrät das Rezept:

„Die benötigte Blutmenge in Form von Wasser aufkochen und mit „Maizena Express braun“ (ist besser als nur Maizena, da es bereits hilft, die Flüssigkeit undurchsichtig zu machen) zu einer sirupartigen gewünschten Konsistenz bringen. Die Flüssigkeit wird beim Auskühlen noch etwas dickflüssiger (verdünnen kann man immer, verdicken nicht mehr).

Rote Lebensmittelfarbe und ein wenig Blau beifügen. Es braucht nicht wahnsinnig viel, denn diese Farbe färbt extrem auf Haut und Kleider ab. Die eigentliche Farbe machen wir nach dem Auskühlen mit Talens Plakatfarbe, ebenfalls ins Rot und mit ein wenig Blau. Auch hier gilt: Dazugeben kann man immer, wegnehmen nur schwerlich.

Röter und etwas flüssiger ergibt arterielles Blut. Ein Tropfen Blau mehr und etwas dickflüssiger gibt venöses Blut, das sich zum Beispiel für grössere Blutlachen eignet.

Der Vorteil der Plakatfarbe ist ihre hohe Deckkraft. Sie macht die Flüssigkeit undurchsichtig. Zudem kann diese Farbe im Gegensatz zur Lebensmittelfarbe oder Randensaft mit kaltem Wasser problemlos auch aus Kleidern oder Pelzmänteln gewaschen werden. Auch auf der Haut bleiben keine Rückstände, was sich bei Lebensmittelfarbe nicht sagen lässt.

Interessanterweise verhält sich dieses Kunstblut selbst beim Eintrocknen fast wie Blut. Das Braun des Saucenbinders kommt mehr zur Geltung und es dunkelt ziemlich ab.“

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