Das Geburtstagskind macht ein Riesengeschenk

Ihren 35. Geburtstag feierten Toto auch mit einem Konzert im Zürcher Hallenstadion. Steve Lukather (Gitarre und Gesang), David Paich (Keyboards und Gesang), Steve Porcaro (Keyboards), Joseph Williams (Gesang), Nathan East (Bass) und Simon Phillips (Drums) bescherten vier- oder fünftausend Fans eine über zweistündige Party, in deren Verlauf sie nicht nur ihre allergrössten Hits zum buchstäblich Besten gaben, sondern auch eher unbekannte Songs glänzen liessen:

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Steve Vai, einer der erfolgreichsten Rockgitarristen der Welt, hatte die Jubiläumsshow von Toto kurz zuvor in Rom gesehen. Auf seiner Facebook-Seite notierte er anschliessend: „I don’t think I ever heard a band sound this good live. This is a band that created their own unique sound. The perfect blending of rock, pop, fusion and a little jazz rolled into a huge accessible bundle.“

„Perfekt“: Das war auch das Toto-Gastspiel in Zürich, obwohl es eine halbe Stunde später begann als geplant, weil der Bandbus auf dem Weg nach Oerlikon in die Knie gegangen war.

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(Bild: Bruderherz)

Von Pflichtübung oder routiniertem Abhaken eines weiteren Programmpunktes auf dem Tourneeplan war nichts zu spüren, ganz im Gegenteil: Von „On the run“ bis „Home of the brave“ zündete das offensichtlich und hörbar bestens aufgelegte Quintett ein musikalisches Feuerwerk nach dem anderen.

Höhepunkt der Party waren natur- und erwartungsgemäss „Rosanna“, „Africa“ und „Hold the line“, die Überhits aus den 80ern, die in all den Jahren aber nicht das geringste Stäubchen angesetzt haben…

…wobei: Ehrlich gesagt, ist „Rosanna“ inzwischen schon nicht mehr die Allerknackigste. Bei allem Respekt: Sie wirkt ein bisschen wie eine 40jährige Mutter, die ihre 16jährige Tochter leicht overschminked in den Ausgang begleiten will, auch wenn dort manche finden, sie wäre vielleicht besser daheim geblieben, die Gute, und hätte sich einen gemütlichen Fernsehabend mit Popcorn und ein paar Folgen der „Desperate Housewives“ gegönnt.

Ein sagenhaftes Gespür für Harmonien und Melodien, eine unerreichte Präzision im Zusammenspiel und die pure Freude daran, immer noch miteinander Musik machen zu dürfen: All das kumulierte in Zürich zu einem unvergesslichen Fest, an dem die Feiernden ihre Freunde ungleich üppiger beschenkten als umgekehrt.

Den Gästen blieb nur eines: Die Jubilare mit nicht endenwollenden Standing Ovations in die Nacht zu entlassen und ihnen noch viele, viele weitere tolle Jahre zu wünschen.

Verdankenswerterweise hat der mir unbekannte Bradley van Dijk im Ziggo Dome von Amsterdam einige Konzertschnipsel für die Ewigkeit festgehalten:

(Übrigens: Zur Entstehungsgeschichte von „Africa“ hat dessen Komponist David Paich dem „Rock Cellar Magazine“ ein bemerkenswertes Interview gegeben.)

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