Eine lesenswerte Pressemitteilung

Unknown

Die Mitteilung, die Rolf Schlup vom PR-Büro dasoffice,ch gestern Abend verschickt hat, beginnt wie zig andere Pressetexte auch:

„Mit seinen letzten Alben «Früschi Luft» (2012) und «Buuregiel» (2010) hat George jeweils Top-Ten-Platzierungen in den CH-Alben-Charts erreicht. Und – neben vielen anderen Mitsingliedern – mit «Hie bini Deheim» (Jura) die inoffizielle Seeländer-Hymne geschrieben.“

Aber dann folgen Sätze, die Werbemenschen für ihre Mandanten nur ganz, ganz selten schreiben:

„Diese schönen Erfolge sind in den letzten Monaten allerdings in den Hintergrund gerückt. Der knapp 47jährige Musiker musste sich intensiv um seine Gesundheit kümmern. «Mein Alkoholkonsum hat sich – in Verbindung mit ärztlich verschriebenen Medikamenten – mehr und mehr fatal ausgewirkt: Im Berufsleben, im Musikerleben und im Privatleben. Deshalb habe ich einen qualifizierten Entzug im Spital durchgeführt und mich zum vergangenen Jahresende während zwei Monaten einer stationären Therapie unterzogen».

Als mögliche Ursache für die Flucht in die Sucht wurde die hohe Arbeitsbelastung (80% «normale» Tätigkeit als Landschaftsgärtner / 50% Engagement als Musiker) verbunden mit dem Anspruch an Höchstleistung diagnostiziert, was bei ihm, der als Künstler in seinen Liedern immer wieder eine ausgeprägte Emotionalität offenbart, für ein «zu viel» an einzulösenden Erwartungen gesorgt hat: Psychischer Stress, dem er ganz offensichtlich das falsche Ventil entgegengesetzt hat.

Der sympathische und charismatische Sänger kann jetzt zu seiner Schwäche stehen und schaut wieder optimistisch in die Zukunft. «Zum Glück darf ich auf Freunde zählen, die mich auch weiterhin aufbauend und unterstützend begleiten!», zeigt er sich dankbar.

Zum zehnjährigen Bühnenjubiläum ist für das Frühjahr 2014 ein Best-of-Album von George mit zwei neuen Songs in Vorbereitung. Und bereits im Herbst 2014 soll dann das neue Studioalbum erscheinen. «Während meinem Aufenthalt in der Klinik Südhang in Kirchlindach hatte ich viel Zeit und auch grosse Lust, mit ungetrübtem Blick auf die Welt neue Lieder zu schreiben. Die Höhen und Tiefen des Lebens und die Selbtreflexion darauf bieten ja nahezu unerschöpflichen Stoff dafür.»

Vor der Offen- und Entschlossenheit von George ziehe ich den Hut. Dass mit dem jungen Musiker etwas nicht stimmte, war mir – und vielen anderen Gästen – schon vor knapp einem Jahr aufgefallen, als George bei seinem Auftritt im „Zelt“ in Burgdorf kilometerweit neben den Schuhen stand.

Nun scheint der Künstler sein Problem behoben zu haben; und zwar in derselben Institution, in der auch ich mich vor bald zehn Jahren „trockenlegen“ liess. Das lässt mich hoffen, dass „es“ auch bei ihm verhebt.

Ich wünsche George auf seinem jetzt sauber gewischten Lebensweg nur das Beste.

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.