„Great to be back in Börgdorf“

Alle Jahre wieder packen die Skinny Machines in London ihre Instrumente und das Nötigste an Kleidern in ihren alten Ford-Kastenwagen, um ihrer wachsenden Fangemeinde auf dem europäischen Festland zu zeigen, welche Fortschritte die Band im Proberaum und auf ihrer Endlos-Tournee durch Pubs und Clubs gemacht hat.

Ihr Hauptquartier schlagen sie jeweils in Burgdorf auf, bei Chrige Roth, der Mutter von Drummer Dan Roth. Von der Emmestadt aus schwärmt der flotte Vierer fast Abend für Abend aus, um Konzertlokale in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Wackeln zu bringen (der aktuelle Fahrplan kann hier heruntergeladen werden).

Auf ihrer jüngsten Stippvisite präsentieren Rikki Glover (Leadgitarre), Eddie Cairns (Bass) und Schlagzeuger Roth nicht nur ihren neuen Sänger und Gitarristen Jim Stapley, sondern auch ihre zweite CD „Wind it up“, die in zwei Wochen erscheint.

Bei einem Augen- und Ohrenschein im Burgdorfer Kulturschopf wird schnell klar, dass die „Skinnies“ sich aus der Schublade mit der Aufschrift „A-Ha mit Alternativeinschlägen“ befreit haben. Die Skinny Machines 2012: Das ist mehr Druck, mehr Dampf, mehr Wumms oder kurz: „Meh Dräck“.

Handwerklich und harmonisch hat die Band die Lage jederzeit im Griff. Das einzige, was den positiven Eindruck bei ihrer Live-Performance chli trübt, ist die Tatsache, dass sie – zugegebenermassen sehr gekonnt aufgewärmt – immer wieder grosse Hits von anderen serviert.

Natürlich: Gegen das Liedgut von Tom Petty, den Rolling Stones oder den Stereophonics ist nichts einzuwenden.

Doch wer eine so hochkarätige CD wie


Wrong side of the river

im Gepäck hat und dank „Wind it up“ seit Kurzem auf noch mehr Material mit Mitreisspotenzial zurückgreifen kann, sollte eigentlich über genügend Vertrauen in sein Können verfügen, um einen Konzertabend lang auf eigenen Füssen zu stehen.

Dies umso mehr, als diese Fähigkeiten von Fachleuten im Geburtsland der Beatles und von zig anderen Göttern im Rock-Olymp ja durchaus erkannt und gewürdigt werden: Der Radiosender Today FM lobt: “…strong 80s influences to the fore, this hook-laden melodic pop rock thunders through a tale of lost love and money – sure to fill airwaves this autumn…”
. Das „Playmusic Magazine“ rühmt: “A brilliant example of engaging British songwriting”. Das „Clink Magazine“ preist: “Sleek, tight, professional – this band is made for the big stage”

Die Freude über das Wiedersehen mit den geistig längst ins Ämmitau adoptierten Jungs von der Insel ist im Publikum aber zu gross, als dass ein paar musikalische Seitensprünge die Stimmung im Holzschuppen auch nur leicht trüben könnten. Auch wenn sich trotz wiederholter Aufforderungen kaum jemand zum lauten Mitsingen oder ausgelassenen Tanzen hinreissen lässt – das Wohlwollen, das den „Skinny Machines“ entgegengebracht wird, ist jederzeit spürbar; auch für die Hauptdarsteller: „It’s great to be back in Börgdorf“, freut sich Sänger Stapley.

Der eine und die andere im Säli fühlt: Irgendwann, in vielleicht nicht allzuferner Zeit, werden die Skinny Machines auf wesentlich grösseren Plakaten angekündigt, als das noch im Herbst 2012 im Emmental der Fall war.

Irgendwann, wenn sie vor einer grossen Halle in einer langen Schlange auf den Einlass zu einem Konzert der Skinny Machines warten, werden sie ihren Kolleginnen und Kollegen dann so beiläufig, wies halt geht, sagen: „Die Skinnies sind früher im Fall öppedie in Burdorf aufgetreten. Ich habe sie oft getroffen. Vor und nach den Konzerten tranken sie mit ihren Fans jeweils ein oder zwei Bierchen. Das war total easy, damals, als sie noch nicht soooo bekannt waren.“

(Weitere Infos zur Band plus verschiedene Bild- und Tonmuster gibt mit einem Klick auf diesen Link).

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