Das beste Hotel der Welt

So müssen sich Maria und Josef gefühlt haben, damals: Auf dem Weg in den Süden fanden wir zwischen Sydney und Bateman’s Bay kein einziges freies Motel: die australische Bevölkerung verbringt ihre Weihnachtsferien in dieser Region. Wir waren deshalb nicht unglücklich, als wir nach dem Eindunkeln – im strömenden Regen – das „Harrod’s Commercial Hotel“ im Ministädtchen Milton entdeckten.

Für 20 Dollar erhielten Chantal, ihr Cousin Eric und ich ein sehr einfaches Zimmer mit drei Kajütenbetten. Kaum hatten wir es bezogen, stellten wir fest: Wir sind im tollsten Hotel der Welt gelandet. Im Parterre: ein Billardtisch. An der Wand: eine Jukebox mit allem drin, was Herz und Ohren begehren. Das Hotellierehepaar offerierte uns, entzückt über den unerwarteten Besuch, das eine und andere Getränk.

Und als Krönung des Ganzen: das Fumoir im Restaurant. Das ist, nach australischen Antiraucher-Massstäben, wie ein Oben-ohne-Bereich in einer afghanischen Moschee.

Natürlich hatten anderntags auch auf dem Rückweg nach Sydney sämtliche Motels „No vacancy“. Deshalb klopften wir gleich noch einmal im „Harrod’s“ an – und siehe: unser Zimmer war noch frei. In der Bar hingen andere Menschen, aber genau die selben Typen herum wie 24 Stunden zuvor. Ein weiterer gemütlicher Abend in einem sehr gmögigen Haus nahm seinen Lauf.

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