Ist doch gerne geschehen

Eben: Wir haben bei der BZ ja die Rubrik „Wünsch dir was“. Sie ist ein grosser Erfolg – für alle Beteiligten: Die Menschen, für die ein Traum Wirklichkeit wird, freuen sich ebensosehr darüber wie die Leute, die den Traum Wirklichkeit werden lassen.

Neulich aber…

…neulich lag ein Brief von einer Mutter in meinem Mailfach. Sie schrieb, dass ihr Sohn ein riesengrosser Fan des FC Sowieso sei und sich nichts sehnlicher wünsche als ein original echtes und möglichst schon getragenes Leibchen des Spielers X.

Nun sind Sportvereine im Allgemeinen und Fussballclubs im Besonderen bei der Erfüllung von solchen Wünschen erfahrungsgemäss sehr, sehr zurückhaltend. Sie befürchten – sicher nicht ganz zu Unrecht – Hunderte von Anhängern zu enttäuschen, wenn sie einem einzelnen Fan ermöglichen, einen Spieler zu treffen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen oder, wie in diesem Fall, ein ganz besonderes Souvenir zu ergattern.

Deshalb fragte ich gar nicht erst bei dem Verein an. Stattdessen bat ich einen Arbeitskollegen, der sich fast hauptberuflich mit dem Club beschäftigt, sich einmal unauffällig bei X zu erkundigen, ob er einem Kind vielleicht eines seiner Shirts abtreten würde.

Ein paar Tag später berichtete mir der Kollege, das sei kein Problem. X mache bei der Aktion gerne mit.

Das sicher lösbare Problem sei nur: Vor oder nach einem Meisterschaftsspiel sei es ihm unmöglich, das Shirt zu übergeben. Er schlage deshalb vor, dass die Mutter und/oder ihr Sohn am Donnerstagmorgen zwischen 10 und 11.30 Uhr zum Training kommen; dann könne er ihnen das Leibchen persönlich aushändigen.

In der Annahme, ihr – und, vor allem: ihrem Sohn – damit eine kleine Vorweihnachtsfreude bereiten zu können, rief ich die Mutter an.

Das Erste, was sie sagte, war: „Aha. Am Donnerstagmorgen? Habe ich keine Zeit. Dann muss ich arbeiten.“

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