Je jünger, desto älter

nachbaralt

Ich kam gerade vom Posten in der Stadt unten in unser Quartier zurück, als ich bemerkte, dass ich bei meinem Grosseinkauf zwei Zucchini vergessen hatte, weshalb ich dem Nachbarn, der gerade die Strasse vor seinem Haus wischte, sagte, ich würde glaub langsam alt.

Der Nachbar schmunzelte und antwortete, das Älterwerden stelle für Leute unseres – also seines uns meines – Alters kein echtes Problem dar. Mühsam sei es nur für die ganz, ganz jungen Menschen.

Ich schaute den Nachbarn vermutlich ein bisschen ratlos an, weshalb er mir fortfuhr: „Ein Kind, das heute ein Jahr alt ist, ist in einem Jahr schon doppelt so alt wie jetzt. Ein Jahr später ist es dreimal so alt und wieder ein Jahr später viermal,“ sagte der Nachbar.

Darauhin hirnte ich ein wenig herum und kam zum Schluss: Der Mann hat Recht. Eigentlich, überlegte ich mir, gehts mir (und ihm) saugut. Denn wenn das auch im gesetzteren Alter in diesem Tempo weitergehen würde wie in der Kinderphase, wären wir noch vor Ende Woche tot (das stimmt arhyth arrit arytme aritt rechnerisch zwar nicht, klingt dafür aber ziemlich dramatisch).

Leichtfüssig spazierte ich noch einmal in die Stadt hinunter und kaufte beschwingt die Zucchini. Dass ich dem mürrischen Fräulein an der Kasse „einen extrem wunderschönen Abend“ wünschte, schreibe ich im Nachhinein meinem neugewonnenen jugendlichen Übermut zu.

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