Mal hier, mal da

Die Tage vor Weihnachten verbringen Chantal und ich mit Familienhopping. Weil wir beide so lieb und pflegeleicht sind, prügeln sich Chantals Verwandte beinahe darum, uns beherbergen und nach Strich und Faden verwöhnen zu dürfen. Nach unserer Rückkehr von der Ostküste nächtigten wir erst bei Chantals Tante Sylvie, ihren erwachsenen „Kindern“ Eric und Dominique sowie der längst allen zur guten Freundin gewordenen Mitmieterin Cathie, ihrem Sohn Chris und Büsi Mischka. Dann zügelten wir zu Chantals Cousine Cathie, die mit ihren ebenfalls volljährigen Niquie und Jade, Chase, Hund Ollie und Katze Honey zehn Autominuten entfernt in einem anderen Quartier lebt.

Beiden Haushalten gemeinsam ist: der Fernseher – den wir keines Blickes würdigen – läuft ununterbrochen – und der Kühlschrank – der ziemlich regelmässig geplündert wird – ist immer wie von Zauberhand aufgefüllt voll.

Seit gestern leben wir vorübergehend bei Sylvie & Co.. Tagsüber waren mein Schatz und ich in der City, genauer gesagt: in Chinatown. Chantal postete Weihnachtsgeschenke, ich bestaunte

Sehenswürdigkeiten;

aber nur von aussen. Gestern Abend spielten wir bis tief in die Nacht hinein Black Jack; wäre es echtes Geld gewesen, stünde ich jetzt mit hochgerecktem Daumen und verheissungsvoll viel Bein zeigend an einem Highway in der Hoffnung auf eine Mitfahrgelegenheit zum Flughafen. Dort müsste ich mir dann irgendwie einen Gratis-Rückflug in die Schweiz zu mischeln versuchen.

Heute Sonntag bummeln wir mit Cathies Familie durch den Zoo von Sydney. Anschliessend schlafen wir bei ihr, was einmal mehr bedeutet: Rucksäcke packen. Morgen gehen wir bowlen und den Hafen by night besichtigen. Am Dienstag besuchen wir Chantals Grossmutter in den


Blue Mountains.

Mehr Programm haben wir – ausser dem grossen Weihnachtsbarbeque vom nächsten Freitag – nicht. Nächste Woche mieten wir vermutlich noch einmal ein Auto, um für ein paar Tage in den australischen Süden zu fahren. Die Idee, Kangaroo Island einen Besuch abzustatten, haben wir verworfen. Das liegt zu weit weg. Aber in zwei Jahren: kein Problem.

Und dann…dann ist das Jahr um. Chantal und ich fänden es, wie Hunderttausende andere auch, wunderschön, an Silvester einen guten Platz im Hafenbecken zu finden, um das gigantische Feuerwerk beaahen und -ooohen zu können. Das Häuschen von Nicole Kidman wäre dafür perfekt geeignet. Wo sie wohnt, wissen wir – im Gegensatz zu dem ganzen Touristenpack – ja. Am besten klingeln wir einfach bei ihr und sagen, wir seien alte Schauspielerkollegen und gerade zufällig in der Gegend und ob sie nicht vielleicht…

…aber bis dahin dauerts – hoffentlich – noch ein Weilchen. Eigentlich möchte ich gar nicht mit Frau Kidman ins neue Jahr rutschen. Ich möchte überhaupt nicht Silvester feiern. Ich möchte nur die Zeit anhalten können.

(Das oberste Bild hat Chantal gemacht)

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