Notizen aus dem Morgenland (XI)

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Kamel-, Schaf-, Lamm-, Rindfleisch und Huhn, Meeresfrüchte, Reis in allen Variationen, Auberginen- und Kichererbsenpüree, Datteln, Mangos, Palmenherzen, Fladenbrot, Rohkostsalat, dazu Zimt, Zitronen, Kardamom, Gewürznelken, Pfeffer, Ingwer, Knoblauch, Muskatnuss, Kreuzkümmel, Knoblauch oder Zwiebeln: Auch in kulinarischer Hinsicht gibt es im Oman unendlich Vieles zu entdecken.

Eine landestypische Küche kennt das Sultanat nicht. Auf den Tisch kommt ein in Hunderten von Seefahrerjahren entstandener Mix aus indischen, indonesischen, arabischen, asiatischen und ostafrikanischen Speisen. Weil der karge Wüsten- und Bergboden nur beschränkt Nahrungsmittel hergibt, müssen manche Zutaten importiert werden.

Essen im Oman: Das ist – zumindest auf dem Land – ein Erlebnis für sich. Statt am Tisch sitzt man(n) auf dem mit einem grossen Teppich bedeckten Boden, mit einem dicken Kissen im Rücken, und benutzt statt eines Bestecks die rechte Hand (wobei: Touristen werden Messer, Gabel und Löffel zur Verfügung gestellt, ohne, dass sie darum bitten müssen). Zwar hat jeder seinen eigenen Teller, doch was auf den Tisch kommt, wird geteilt: Ungezwungen bedienen sich alle aus allen Töpfen und Schüsseln.

Nicht probieren konnten wir ein „Shows“. Dafür wird – zu ganz besonderen Anlässen – eine Ziege, ein Lamm, ein Schaf oder ein Kamel ausgenommen, gefüllt und tagelang in einem Erdloch auf glühenden Kohlen gegart.

Dass uns diese Erfahrung versagt bleibt, können wir problemlos verschmerzen. Wir essen hier zwar oft und nicht wenig. Aber ein ganzes Kamel mit allem Drin und Dran: das wäre ziemlich sicher auch für uns ein bisschen zuviel des Guten.

A propos „gut“: Traditionsgemäss werden Besucherinnen und Besucher im Oman von ihren Gastgebern mit Kaffee und Datteln willkommen geheissen. Es spricht nichts dagegen, diesen schönen Brauch auch bei uns zuhause einzuführen.

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(Bild: Schatz)

1 Kommentar

  1. Mit Interesse lese ich deine Berichte aus dem Oman. Bei den Bildern kommt richtig Wehmut auf und bei der Fahrt durch die Wüste habe ich das leichte „Rutschen und Gleiten“ über den Sand richtig fühlen können!

    Ich war über 20 Jahre in den Golfstaaten zu Hause und habe verlängerte Wochenende meist im Oman verbracht. Noch eins; die lieben ihren Sultan, das ist Pflicht und es würde niemand wagen, ihn öffentlich zu kritisieren; das wäre eher „ungesund “ .

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