Saganhaft

Saga7

Stadien füllen sie seit Jahren nicht mehr. Und auch die rund 1000 Zuschauer fassende Konzertfabrik Z7 war gestern Abend bei Weitem nicht ausverkauft, als die kanadischen Bombastrocker von Saga auf ihrer Europatournee ihren traditionellen Zwischenhalt in Pratteln einlegten.

In einem fast schon familiären Rahmen eröffnete das Quinett den Abend mit „Ice nice“. In den nächsten zwei Stunden boten die Mannen um Sänger und Keyboarder Michael Sadler einen abwechslungsreichen Überblick auf ihre umfangreiche Bandgeschichte.

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Überraschungen blieben weitestgehend aus. Hätten die Fans vor dem Gig wünschen dürfen, was gespielt werden soll: Die Setliste wäre vermutlich genauso herausgekommen, wie die Band sie sich zurechtgelegt hatte.

Diese Vorhersehbarkeit tat der guten Stimmung jedoch keinerlei Abbruch, ganz im Gegenteil. Wie viele Formationen, die ihre Hochbüte in den 80er-Jahren erlebt hatten (Foreigner, Styx, Journey, REO Speedwagon), ist es auch Saga nicht mehr gross ums Experimentieren. Sie beschränken sich darauf, ihrer Anhängerschaft alle paar Jahre wieder ein bombastisch arrangiertes und perfekt intoniertes Greatest Hits-Programm zu servieren. Mit Blick auf all die Perlen, die sie in der Vergangenheit geschaffen haben, nimmt ihnen dieses Aufdenlorbeerenausruhen kein Mensch ernsthaft übel.

Den in epischen Schlachten in Riesenstadien gestählten Helden von früher verzeiht das Publikum ohnehin mehr als den am Fernsehen gecasteten und von Plattenfirmen auf Massentauglichkeit polierten Emporkömmlingen von heute.

Fünf Jahre ist es erst her, dass Saga sich – auch in Pratteln – mit viel Pathos von ihren Fans verabschiedet hatten, weil Michael Sadler sich mehr um seine Familie kümmern wollte.

Wenig später lancierte das Quintett – jetzt mit einem gewissen Rob Moratti am Mikrofon – ein weiteres Album. Doch kaum hatte man sich an den Namen des Sadler-Nachfolgers einigermassen gewöhnt, war Sadler schon wieder da, um mit seinen Jungs zu neuen Ufern aufzubrechen – oder vielmehr: um mit ihnen weiter durch jene Klangwelten zu reisen, die nun schon seit drei Jahrzehnten Menschen rund um den Erdball faszinieren.

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