Stippvisite

Im Grunde bin ich jederzeit auf Besuch vorbereitet. Aber dieser Gast hat mich nun doch ein bisschen überrascht: Während ich gestern am späteren Abend telefonierte, schwirrte auf einmal ein winziges Wesen in meine Wohnung. Erst glaubt ich, es handle sich um ein Junges von einem der vielen Vögel im Quartier. Aber als sich das schwarze Minigeschöpf dann kaum erkennbar zitternd auf dem dicken Holzbalken vor meinem Bett niederliess, war klar: da hatte eine Zwergfledermaus (Bild: typähnlich) die Landebahn verfehlt.

Vorsichtshalber löschte ich das Licht, weil sich diese Tiere im Dunkeln ja wesentlich besser zurechtfinden als im Hellen, und riss alle vier Fenster sperrangelweit auf. Meine Stimme schien den den extrem gut hörenden Gast nicht gross zu beirren. Vier oder fünf Minuten sass das Fledermäuschenn, etwas ratlos, wie mir schien, schräg über meinem Kopf. Dann verschwand es pfeilschnell wieder in die Nacht hinaus.

Kaum war sie weg, musste ich mir sagen: Ich war ein lausiger Gastgeber. Ein Gläschen Blut wäre das Mindeste gewesen, was ich der Kleinen hätte anbieten können.

2 Kommentare

  1. Anm. der Leserschaft: Ich habe den Vampir-Vorfall live mitverfolgt… eben am spätabendlichen Telefon! 🙂

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.