Mental herausgefordert

„Hans Müller, Lehrperson“: So war ein Brief unterschrieben, der gestern auf unsere Redaktion flatterte.

Der Absender hiess nicht Hans Müller. Aber das mit der „Lehrperson“ stimmt.

Als Lehrperson kümmert sich Hans Müller um Lernende, die später zu Mitarbeitenden, Studierenden oder Sozialhilfeempfangenden und irgendwann zu Rentenbeziehenden werden, falls sie nicht zu den Unheilbarerkrankenden, Tödlichverunfallenden oder OpferInnen von Mordenden gehören. Wenn sie nicht arbeiten, flanieren sie als Zufussgehende durch die Gassen oder pedalen als Radfahrende über Land.

Immer, wenn man/frau denkt, dass der Wahnsinn mit der politischen Korrektheit jetzt eine(n) nicht mehr zu übertreffenden GipfelIn erreicht hat, entdeckt irgendein Gutmensch garantiert eine noch hirnrissigere Formulierung wie, weils gerade so nahe liegt, „mental herausgefordert“ für „geistig behindert“.

Aber auf den Gedanken, dass sie sich mit jeder Neuerung noch lächerlicher machen, kommen die Begriffeerfindenden nicht.

Nur: Wie sollen sie auch, solange es Leute wie die deutsche Frauenrechtlerin Hannelore Mabry gibt, die gleichgeschlechtliche Andersdenkende als „Arschlöcherinnen“ titulierte.

Nachtrag: Es geht tatsächlich immer noch schlimmer.

3 Kommentare

  1. Nein. Der kam zwei oder drei Tage heraus – und überbot jede Satire locker.

    Haben die Grossrätinnen und Grossratten auch so einen Leitfaden erhalten, damit auch ja alles seine Richtigkeit hat beim Reden und beim Schreiben?

  2. Hattest du da eigentlich schon Kenntnis vom neuen Sprachleitfaden, den die Mitgliederinnen und Mitglieder des Bernischen Gemeinderats verabschiedet haben? Meiner Meinung nach übertrifft das alles.

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