Das kam jetzt eher total unerwartet: Elf Jahre nach „Eclipse“ hauten die Classic Rock- und Balladenkönige Journey vor wenigen Stunden ein neues Album heraus.
Fazit nach einem ersten dreimaligen Durchhören: Auf „Freedom“ reiht sich Hit an Hit. „You get the best of me“ zum Beispiel klingt wie eine frisierte Fassung von „Any way you want it“. „Live to love again“ und „Beautiful as you are“ wecken bittersüsse Erinnerungen an jene Zeiten, in welchen man die Samstagnächte in minimstausgeleuchteten rauchgeschwängerten sturmfreien Buden von Schulkollegen verbrachte, wo man unter der langsam rotierenden Discokugel nadisna in die Praxis umsetzte, was man bisher nur aus der vom „Bravo“ vermittelten Theorie her gekannt hatte.
Doch, doch: Es gibt sie noch, die Momente, in denen einem beim Durchblättern von Facebook so richtig warm ums Herz wird.
Auf einer Rolling Stones-Fanseite postete jemand dieses Bild:
Unter den über 2000 Kommentaren dazu fanden sich auch diese Hinweise:
Auf ihren Konzeptalbum „Too old to Rock’n’Roll“ widmeten Jethro Tull den Titelsong dem fiktiven früheren Rockstar Ray Lomas. Dessen Geschichte geht so:
The old rocker wore his hair too long wore his trouser cuffs too tight. Unfashionable to the end drank his ale too light. Death’s head belt buckle, yesterday’s dreams The transport caf‘, prophet of doom Ringing no change in his double-sewn seams in his post-war-babe gloom. Now he’s too old to rock and roll But he’s too young to die. Yes he’s too old to rock and roll but he’s too young to die.
He once owned a Harley Davidson and a Triumph Bonneville. Counted his friends in burned-out spark plugs prays that he always will. But he’s the last of the blue blood’s greaser boys and all his mates are doing time. Married with three kids up by the ring road. Sold their souls straight down the line and some of them own little sports cars. And meet at the tennis club do’s for drinks on a Sunday, work on Monday. They’ve thrown away their blue suede shoes.
So the old rocker gets out his bike to make a ton before he takes his leave. Up on the A1 by Scotch Corner Just like it used to be. And as he flies, tears in his eyes his wind-whipped words echo the final take. And he hits the trunk road doing around a hundred and twenty with no room left to brake.
No, you’re never too old to rock and roll if you’re too young to die. And no you’re never too old to rock and roll but he was too young to die.
Dem Paar aus dem Hyde Park sind solch düstere Gedanken sicherlich fremd. Möge es noch lange rocken und rollen – im Stuhl und dahinter.
Tout Burgdorf feiert heute die Solätte, oder genauer gesagt: die erste Solätte n.C.. Seit dem frühen Morgen pilgern Gross und Klein fast ganz in Weiss in die Altstadt und auf die Schützematt, wo die Schülerinnen und Schüler erst in Reih und Glied zu schmissigen Blasmusikklängen an Tausenden von Zuschauerinnen und Zuschauern vorbeidefilieren und dann dem Tanzen, Laufen und Spielen frönen.
Gegen Abend verlegt sich das Geschehen in die Oberstadt und ins Kornhausquartier. Dort stehen die Gastwirtinnen und -wirte seit zwei Jahren Weinharrassen und Bierfässer bei Fuss, um die Festgemeinde bis weit in die Nacht hinein bei Laune zu halten.
Für das Kinderprogramm bin ich zu alt und für die Erwachsenensause seit bald 20 Jahren zu trocken, weshalb ich mich nach Kirchberg verzogen habe, um im Garten des BnB Tilia Tess und Cloé zu hüten. wobei: übermässig viel zu tun habe ich nicht.
Rechts von mir bimmelt ein Windspiel. Ab und zu fährt ein Traktor vorbei. In den Baumkronen besprechen aller Gattig Vögel, ob sie trotz der dunklen Wolken einen Ausflug riskieren sollen.
Vor dem Haus lachen zwei Frauen. Auf dem Kirchenhoger läuten Glocken. Dem Kafitassli nähert sich eine minimunzige Spinne. Abgesehen davon kann ich mit Silbermond sagen: „Nichts passiert“. Der Tag verläuft in einer Ereignislosigkeit, die ein Ereignis für sich ist.
Im Internet – jedenfalls in meinem – gibts passend dazu fast nur Gefreutes zu sehen. Trotz (oder gerade wegen) der nicht abreissenden Horrormeldungen, die aus aller Welt ununterbrochen auf sie einprasseln, scheinen die Leute finster entschlossen zu sein, wieder einmal die angenehmen Seiten des Lebens zu geniessen
sowie, natürlich
Ich merke gerade: Obwohl ich noch ewig gedankenverloren und ziellos weiterschreiben könnte, klemmts auf einmal mit dem Tippen.
Wieso das so ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht liegt es daran, dass ich das Gefühl habe, beobachtet zu werden.