Erst die Rechnung, dann das Rind

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Würde der letztes Jahr aufgestellte Rekord von 14 Minuten gebrochen werden können? – Das war die grosse Frage vor der Generalversammlung des FC Böju Club 90, und um sie gleich zu beantworten: Nein, konnte er nicht, was aber keinesfalls an einem unbremsbar redefreudigen Präsidenten lag oder an ausufernden Wortmeldungen zu den tiefschwarzen Zahlen in der Rechnung oder an rotköpfig geführten Grundsatzdebatten zur Besetzung des Vorstandes, sondern schlicht daran, dass die Donatorenvereinigung in der nächsten Saison ein Vierteljahrhundert alt wird, was naturgemäss allerlei festliche Aktivitäten auslöst (Höhepunkt: ein zweitägiger Ausflug ins Elsass), über die der Vorsitzende in groben Zügen informierte, sowie am Umstand, dass die Verantwortlichen – eher überraschend – zum ersten Mal überhaupt das Thema „Mitgliederbeiträge“, beziehungsweise eine allfällige Erhöhung derselben, auf die Traktandenliste zu setzen geruht hatten, worüber zwar niemand ernsthaft diskutieren mochte, was aber halt doch ein paar zusätzliche Sekunden kostete, nur: Irgendwie war das mit den 14 Minuten nach den letztlich benötigten knapp 30 Minuten sowieso nicht sooo schlimm, denn einen Rekord gabs dennoch zu vermelden: 41 von 71 Mitgliedern hatten sich im Restaurant Zihl an diesem Gründonnerstagabend zum offiziellen Teil (und, vor allem: dem fantastischen anschliessenden Essen) eingefunden, soviele wie noch nie, und alle hatten den Plausch und allen war spätestens, als nach und nach würzige Suppen, gartenfrische Salate, butterzarte Brocken vom Schwein und vom Rind plus fruchtige Coupes aufgetischt wurden und man dazu übergehen konnte, sich zum Teil schon recht bis sehr lange zurückliegender Heldentaten zu entsinnen, klar: Es gibt tatsächlich Generalversammlungen, die einfach nur Spass machen und darüberhinaus erst noch einem guten Zweck dienen (zum Beispiel jenem, junge Leute von the manch zweifelhafte Verlockungen bietenden Streets of Beinwil am See nach draussen, in die freie Natur, zu holen und ihnen dort eine sinnvolle körperliche Betätigung im Kreise Gleichgesinnter zu ermöglichen), und wir geniessen gerade das grosse Privileg, Teil einer solchen Veranstaltung sein zu dürfen.

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(Bild: Schatz)

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