Grün vor und hinter den Ohren

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Wer mein virtuelles Stübchen hier mit einer gewissen Regelmässigkeit besucht, weiss: Ich neige bisweilen dazu, mich in ein Thema zu verbeissen.

Wenn ich etwas als ganz besonders toll oder oder blöd oder auch ohne besonderen Grund als vertiefenswert erachte, kann ich nicht mehr aufhören, es wieder und wieder wiederzukäuen, bis mir entweder die ersten Blogleserinnen und -leser Mails schicken, in denen wörtlich oder sinngemäss steht, man wisse es jetzt dann langsam, oder bis die Klickzahlen ins Einstellige absacken.

Im Moment chätsche ich am Thema „Hotelzimmer“ herum. Gestern Zürich, heute Playa del Inglés, dann London und anschliessend Rom: Da kommt aushäusigübernachtungsmässig allerhand zusammen.

Nachdem es mir gestern in der coolen Minisuite des Radisson Blu im Flughafen Kloten nicht übertrieben wohl gewesen war (was aber nicht unbedingt am Zimmer selber lag), entdeckte ich heute, nur ein paar Kilometer weiter südlich, eine ganz andere Welt: La habitación 245 im „Parque Tropical“ in Playa del Inglés.

Gut: Das Bett ist jenen, in denen ich schon bei früheren Kanaren-Aufenthalten genächtigt hatte, nicht unähnlich (für jene, dies immer ganz genau wissen müssen: So sahen die Liegestätten bei der Premiere 2012 aus…

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…und so präsentieren sie sich dem Gast heute

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Aber sonst? Kein Vergleich.

Zum Vergleich: Als ich in Zürich aus dem Zimmer trat, bot sich mir diese Aussicht:

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Und was erblickten meine vor Freude sofort unkontrolliert tränenden Augen heute Mittag, als ich von meiner kanarischen Unterkunft zum ersten Mal auf den Balkon hinaustrat, waseliwas?

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Grün, soweit der Blick reicht, und ganz hinten, fast schon am Horizont, das zartglitzernde Blau des Pools und darüber, einem Baldachin nicht unähnlich, ein wolkenloser Himmel, und das alles bei 30 Grad.

Ausrufezeichen sind in journalistisch gefärbten „Arbeiten“ eher verpönt. Trotzdem kann ich vor lauter Begeisterung nicht umhin, den letzten Abschnitt gleich noch einmal zu schreiben, aber diesmal mit der dazu passenden Interpunktion:

Grün, soweit der Blick reicht, und ganz hinten, fast schon am Horizont, das zarte Blau des Hotelpools und darüber, einem Baldachin nicht unähnlich, ein wolkenloser Himmel, und das alles bei gut 30 Grad im kaum vorhandenen Schatten!!!

Tja, liebe Leserinnen und Leser (vor allem der jüngeren Zielgruppe von 6 bis 15): Es kann sich schon lohnen, die Ferien in einem sogenannten „Reisebüro“ zu buchen, statt sich im Internet auf die Schnelle und Billige etwas herauszupicken und vor Ort dann, wie zum Beispiel das Pärchen, das vor mir mit einer Mail in der Hand einzuchecken geruhte, festzustellen, dass „mitta Beschdädigung wohl was nicht geklappt“ hat, wie der Mann gegenüber seiner Frau nach einer ziemlich endlosen Verhandlung mit dem Fräulein an der Rezeption des bis auf die letzte Besenkammer ausgebuchten Hotels einräumen musste.

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Ich hätte die Debatte und, vor allem natürlich, den Moment des Einräumens, nicht ungerne als Fotoserie oder in Filmform für die Nachwelt verewigt, hatte aber Hemmungen, mit der Kamera voll draufzuhalten.

Abgesehen davon will ich ja noch ein Weilchen hierbleiben, wenn ich – im Gegensatz zu gewissen andern Leuten – schon das Glück gehabt habe, ein solches Prachtszimmer mit einer söttigen Wunderaussicht ergattern zu können.

(Nachtrag, gegen Abend: Offenbar hats midda Beschdädigung dann doch noch geklappt. Das Paar bummelt gerade durchs Hotelareal und macht dabei einen rundum glücklichen Eindruck.)

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