Voll erwischt

Aufgang

Samstag, 15. Dezember 2012: Als ob sich das Universum zu Chantals 30. Geburtstag etwas ganz Besonderes hätte einfallen lassen, erlebe ich auf dem Balkon des Ocean International Hotels gerade den faszinierendsten Sonnenaufgang meines Lebens.

Zuerst war am Horizont nur ein minimunziges pinkfarbenes Chnöpfli zu sehen. Innert Sekunden wuchs der Tupf zu einer imposanten glutroten Kugel heran, deren unterer Rand sich wabernd über die ganze Breite des Meeres erstreckte . Nun reflektiert sich das Licht des Feuerballs in unzähligen Spiegeln aus Wasser, die die Ebbe auf dem Sand zurückgelassen hat.

In den Palmwipfeln erzählen kunterbunte Morgenmoderatoren von Radio Papagei mit ansteckender Munterkeit, was letzte Nacht am Strand und in der Stadt passiert ist und womit heute zu rechnen sei. Besonders aufgestellt wirkt der Wetterverantwortliche: „Im Moment haben wir noch frische 21 Grad. Im Laufe des Tages steigen die Temperaturen aber auf 32 Grad an“, jubiliert er.

Auf unserer

Bildschirmfoto 2012-12-15 um 08.44.04

Reise nach Cairns („20“ ist Sydney; der Tropfen ganz oben steht für unseren aktuellen Aufenthaltsort) sind wir in Mackay angelangt. Die gestrige Etappe durch Queensland verlief nicht ganz störungsfrei: Zuerst spickte ein Kieselstein in die Frontscheibe unseres Autos. Er hinterliess im Glas einen kleinen Kratzer.

Stunden später wurden wir von einer Einmann-Polizeistreife aus dem Verkehr gezogen, weil wir auf dem Bruce Highway mit 114 statt 100 Stundenkilometern dahingebraust waren. Die Folgen: 220 Dollar Busse plus drei Punkte im australischen Flensburg. Angemessen zerknirscht versprachen wir dem bemerkenswert freundlichen Officer, uns ab sofort sklavisch an die gesetzlichen Vorgaben zu halten.

Busse

Aber mir wei nid chlage. Immerhin haben wir nicht, wie zig andere Automobilisten vor uns, ein Känguruh totgefahren. Kadaver dieser Tiere verwesen am Strassenrand alle paar hundert Meter vor sich hin. In der Schweiz würden die zerfetzten Überreste der Opfer unmittelbar nach dem Unfall amtlich beseitigt. Hier überlässt man die Entsorgung den Raubvögeln und Dingos.

Nachdem wir seit dem Start in Byron Bay schon um die tausend Kilometer abgespult haben, ist jetzt Sonnenbaden und Shoppen angesagt. Vom Schwimmen im Meer und dem Durchstreifen von touristisch nur mässig erschlossenen Gebieten wurde uns abgeraten, weil sich im Norden der Ostküste um diese Jahreszeit gerne Haie, Quallen, Stachelrochen und Alligatoren tummeln.

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