Noch eine Einladung

Manche könnens kaum erwarten: Alle Jahre wieder versammeln sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von grossen und kleinen Firmen zum grossen Weihnachtsessen. Was manche nicht bedenken: Organisatorisch gibts auf dem Weg zum Buffet zig Hürden zu nehmen. Olga Meier-Eiergeist, die fiktive Personalchefin einer ebenso fiktiven Firma, kann davon traurige Liedchen singen.

1. Dezember

LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Hiermit möchte ich Sie alle herzlich zu unserer diesjährigen Weihnachtsfeier am 20.12. im Argentina-Steakhouse einladen. Zu einer kleinen Musikband werden wir heimelige Weihnachtslieder singen und unser Geschäftsführer wird als Weihnachtsmann verkleidet die Christbaumbeleuchtung einschalten!

Ich freue mich auf Ihr Erscheinen und wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit.

Olga Meier-Eiergeist, Leiterin Personalabteilung

2. Dezember

AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Auf gar keinen Fall sollte die gestrige Mitteilung unsere türkischen Kollegen isolieren. Es ist uns bewusst, dass Ihre Feiertage mit den unsrigen nicht ganz konform gehen: Wir werden unser Zusammentreffen daher ab sofort „Jahresendfeier“ nennen. Es wird auch keinen Weihnachtsbaum geben und singen werden wir auch nicht. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne Zeit.

Olga Meier-Eiergeist, Leiterin Personalabteilung

3. Dezember

AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Ich nehme Bezug auf einen diskreten Hinweis eines Mitglieds der Anonymen Alkoholiker, welcher einen „trockenen“ Tisch einfordert. Ich freue mich, diesem Wunsch entsprechen zu können, weise jedoch darauf hin, dass dann die Anonymität nicht mehr unbedingt gewährleistet sein wird…

Olga Meier-Eiergeist, Leiterin Personalerforschung

7. Dezember

AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Es ist mir gelungen, für alle Mitglieder der „Weight-Watchers“ einen Tisch weit entfernt vom Buffet und für alle Schwangeren einen Tisch ganz nah an den Toiletten reservieren zu können. Schwule dürfen miteinander sitzen.
Lesben müssen nicht mit Schwulen sitzen, sondern haben einen Tisch für sich alleine. Na klar, die Schwulen erhalten ein Blumenarrangement für ihren Tisch. Endlich zufrieden?

Olga Meier-Eiergeist, Leiterin Klappsmühle

9. Dezember
AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

SELBSTVERSTÄNDLICH WERDEN WIR DIE NICHTRAUCHER VOR DEN RAUCHERN SCHÜTZEN UND EINEN SCHWEREN VORHANG BENUTZEN, DER DEN FESTRAUM TRENNEN KANN, BZW. DIE RAUCHER VOR DEM RESTAURANT IN EINEM ZELT PLATZIEREN.

OLGA LALLA SCH. MEIER-EIERGEST, LEITERIN IRRENHAUS

10. Dezember

Vegetarier! Auf Euch habe ich gewartet! Es ist mir scheissegal, ob’s Euch nun paßt oder nicht: Wir gehen ins Steakhaus!!! Ihr könnt ja, wenn Ihr wollt, bis auf den Mond fliegen, um am 20.12 möglichst weit entfernt vom „Todesgrill“, wie Ihr es nennt, sitzen zu können. Labt Euch an der Salatbar und fresst rohe Tomaten!

Übrigens: Tomaten haben auch Gefühle, sie schreien wenn man sie aufschneidet, ich habe sie schon schreien hören, ätsch ätsch ätsch! Ich wünsch Euch allen beschissene Weihnachten, besauft Euch und krepiert!!!!!

Die Schlampe aus der dritten Etage, die MIT EUCH ihre Zeit verplempert.

14. Dezember

LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Wie wir hören, geht es Frau Meier-Eiergeist langsam besser. Schon in den nächsten Monaten soll das Besuchsverbot von Seiten der Sanatoriumsleitung aufgehoben werden.

Jens-Peter Müller, Interimsleiter Personalabteilung
P.S: Die Weihnachtsfeier am 20.12. ist abgesagt.

(Dieser Text kursiert im Internet. Ich habe ihn, weil er mir so gut gefällt, einfach geklaut und hoffe, dass der Urheber – oder die Urheberin – das nicht merkt).

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