Konsequent inkonsequent

Das Gurtenfestival findet auch in diesem Jahr ohne mich statt. Trotzdem nimmt es mich zwischendurch wunder, was auf dem Berner Hausberg so läuft. Die entsprechenden Infos liefert mir der von neun (in Zahlen: 9!) Personen betreute Liveticker der Berner Zeitung mit Kurzkritiken von Konzerten und mehr oder weniger faszinierenden Blicken hinter die Kulissen (siehe Bild oben).

Wahnsinnig viel schien am ersten Tag nicht losgewesen zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, dass in der Rubrik „Zwischenmahlzeit“ ein Anbieter doppelt auftauchte; einmal um 16.11 Uhr

und noch einmal um 21.31 Uhr:

Weil ich gerade nichts Gescheiteres zu tun hatte, notierte ich als Kommentar zu dem Beitrag, „Ich freue mich schon auf die nächsten zwei Werbespots für Pasta Gabriele“. Als Pseudonym wählte ich einen Namen, der exakt dem entsprach, was mir die ganze Geschichte im Grunde war: E. Gal.

Wenig später teilte mir die Redaktion mit:

Aber noch bevor ich vor Freude darüber, einmal in den Medien zu kommen, aus dem Häuschen geraten konnte, folgte eine zweite Botschaft:

Trost fand ich bei der Lektüre von anderen Leserinnen- und Leserbeiträgen: Die Hüterinen und Hüter der Netiquette wenden ihre Namensrichtlinien durchs Band weg mit unerbittlicher Konsequenz an.

Eine Reise ins Gestern

Das kam jetzt eher total unerwartet: Elf Jahre nach „Eclipse“ hauten die Classic Rock- und Balladenkönige Journey vor wenigen Stunden ein neues Album heraus.

Fazit nach einem ersten dreimaligen Durchhören: Auf „Freedom“ reiht sich Hit an Hit. „You get the best of me“ zum Beispiel klingt wie eine frisierte Fassung von „Any way you want it“. „Live to love again“ und „Beautiful as you are“ wecken bittersüsse Erinnerungen an jene Zeiten, in welchen man die Samstagnächte in minimstausgeleuchteten rauchgeschwängerten sturmfreien Buden von Schulkollegen verbrachte, wo man unter der langsam rotierenden Discokugel nadisna in die Praxis umsetzte, was man bisher nur aus der vom „Bravo“ vermittelten Theorie her gekannt hatte.

Not too old to Rock’n’Roll

Doch, doch: Es gibt sie noch, die Momente, in denen einem beim Durchblättern von Facebook so richtig warm ums Herz wird.

Auf einer Rolling Stones-Fanseite postete jemand dieses Bild:

Unter den über 2000 Kommentaren dazu fanden sich auch diese Hinweise:

Auf ihren Konzeptalbum „Too old to Rock’n’Roll“ widmeten Jethro Tull den Titelsong dem fiktiven früheren Rockstar Ray Lomas. Dessen Geschichte geht so:

The old rocker wore his hair too long
wore his trouser cuffs too tight.
Unfashionable to the end
drank his ale too light.
Death’s head belt buckle, yesterday’s dreams
The transport caf‘, prophet of doom
Ringing no change in his double-sewn seams
in his post-war-babe gloom.
Now he’s too old to rock and roll
But he’s too young to die.
Yes he’s too old to rock and roll
but he’s too young to die.


He once owned a Harley Davidson
and a Triumph Bonneville.
Counted his friends in burned-out spark plugs
prays that he always will.
But he’s the last of the blue blood’s greaser boys
and all his mates are doing time.
Married with three kids up by the ring road.
Sold their souls straight down the line
and some of them own little sports cars.
And meet at the tennis club do’s
for drinks on a Sunday, work on Monday.
They’ve thrown away their blue suede shoes.

So the old rocker gets out his bike
to make a ton before he takes his leave.
Up on the A1 by Scotch Corner
Just like it used to be.
And as he flies, tears in his eyes
his wind-whipped words echo the final take.
And he hits the trunk road doing around a hundred and twenty
with no room left to brake.

No, you’re never too old to rock and roll
if you’re too young to die.
And no you’re never too old to rock and roll
but he was too young to die.

Dem Paar aus dem Hyde Park sind solch düstere Gedanken sicherlich fremd. Möge es noch lange rocken und rollen – im Stuhl und dahinter.

Kurze Pause von allem

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Tout Burgdorf feiert heute die Solätte, oder genauer gesagt: die erste Solätte n.C.. Seit dem frühen Morgen pilgern Gross und Klein fast ganz in Weiss in die Altstadt und auf die Schützematt, wo die Schülerinnen und Schüler erst in Reih und Glied zu schmissigen Blasmusikklängen an Tausenden von Zuschauerinnen und Zuschauern vorbeidefilieren und dann dem Tanzen, Laufen und Spielen frönen.

Gegen Abend verlegt sich das Geschehen in die Oberstadt und ins Kornhausquartier. Dort stehen die Gastwirtinnen und -wirte seit zwei Jahren Weinharrassen und Bierfässer bei Fuss, um die Festgemeinde bis weit in die Nacht hinein bei Laune zu halten.

Für das Kinderprogramm bin ich zu alt und für die Erwachsenensause seit bald 20 Jahren zu trocken, weshalb ich mich nach Kirchberg verzogen habe, um im Garten des BnB Tilia Tess und Cloé zu hüten. wobei: übermässig viel zu tun habe ich nicht.

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Rechts von mir bimmelt ein Windspiel. Ab und zu fährt ein Traktor vorbei. In den Baumkronen besprechen aller Gattig Vögel, ob sie trotz der dunklen Wolken einen Ausflug riskieren sollen.

Vor dem Haus lachen zwei Frauen. Auf dem Kirchenhoger läuten Glocken. Dem Kafitassli nähert sich eine minimunzige Spinne. Abgesehen davon kann ich mit Silbermond sagen: „Nichts passiert“. Der Tag verläuft in einer Ereignislosigkeit, die ein Ereignis für sich ist.

Im Internet – jedenfalls in meinem – gibts passend dazu fast nur Gefreutes zu sehen. Trotz (oder gerade wegen) der nicht abreissenden Horrormeldungen, die aus aller Welt ununterbrochen auf sie einprasseln, scheinen die Leute finster entschlossen zu sein, wieder einmal die angenehmen Seiten des Lebens zu geniessen

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sowie, natürlich

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Ich merke gerade: Obwohl ich noch ewig gedankenverloren und ziellos weiterschreiben könnte, klemmts auf einmal mit dem Tippen.

Wieso das so ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht liegt es daran, dass ich das Gefühl habe, beobachtet zu werden.

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