Schwarz auf Gelb

Im Kurtheater Baden hängt dieses Plakat:

Die Frage ist: Wie reagiert man politisch korrekt, wenn man das sieht?

Empört?

Entsetzt?

Schockiert?

Oder darf man – ganz verstohlen und nur, wenn niemand in der Nähe ist – kurz schmunzeln, ohne gleich als Rassist abgestempelt zu werden?

„Keine Ahnung“

„Es ist für uns oft ein Problem, Beobachtungen wie die Ihre zu deuten. In
Fällen, wo das gelingt, findet sich meist eine triviale Erklärung. Wie sie
selber schreiben, regnete es während ihrer Beobachtung. Astronomen pflegen
dem Himmel bei solchem Wetter keine Beachtung zu schenken, weshalb wir auch
nichts gesehen und gehört haben. Es handelt sich sicher um ein sehr lokales
Phänomen. Der langen Rede kurzer Sinn: wir haben keine Ahnung.“

Tja. Das ist nicht unbedingt die Experten-Antwort, auf die ich gehofft hatte. Wenn Roman Gubser von der Urania-Sternwarte in Zürich auf meine Mail geschrieben hätte, jawoll, das seien Meteoriten gewesen, die man nur alle 104 000 Jahre einmal zu sehen bekomme und wenn, dann auch nur mit extrem viel Glück, oder es habe sich um ein Phänomen gehandelt, um das sich ab sofort die Nasa kümmere, oder: „Ups: Unsere Abklärungen haben ergeben, dass Ihnen die erste echte Ufo-Beobachtung aller Zeiten gelungen ist. Wir gratulieren herzlich und wünschen Ihnen weiterhin einen schönen Tag“: ok. Damit hätte sich vielleicht etwas anfangen lassen.

Aber „wir haben keine Ahnung“ : Das klingt irgendwie schon ein wenig ernüchternd.

Nachtrag: Auch Hugo Jost von der Jura-Sternwarte in Grenchen hat inzwischen geantwortet. Er schreibt, bei den Kugeln könne es sich „praktisch nur um Wetterballone gehandelt haben“. Diese würden bis 30 Kilometer hoch fliegen. Dadurch sei „das Licht sehr ruhig“. Die Windrichtung am Boden spiele keine Rolle, „da der Wind in grosser Höhe völlig anders ist“.

Nachtrag II: Es melden sich Zeugen.

Nachtrag III: Der Fall ist gelöst.

Nach all diesen Jahren

Irgendwann wurde die Rockband des Mannes so gross, dass er kaum noch dazu kam, sich um seine Frau und die Kinder zu kümmern. Die Musiker absolvierten monatelange Tourneen rund um den Erdball, verbrachten ungezählte Wochen im Studio und nahmen, um die gigantische Maschine am Laufen zu halten, Pressetermine in den entlegendsten Ländern wahr.

Statt in dem Haus, das er und seine Frau damals miteinander gebaut hatten, schlief er – womöglich nicht immer alleine – in Hotels. Und statt Abends zu pflegen, was normale Menschen „Familienleben“ nennen, stand er zehntausend Kilometer vom heimischen Tisch und Bett entfernt auf der Bühne und machte Abend für Abend andere Menschen glücklich als jene, die ihn am meisten vermissten.  

Natürlich: Das war und ist sein Job. Und ja: Er verdient damit ziemlich viel Geld.

Aber eines Tages fand er, es sei jetzt Zeit, um seiner Frau einmal Danke dafür zu sagen, dass sie in all diesen Jahren immer zu ihm gehalten hat. Und schrieb für sie eines der schönsten Lieder aller Zeiten:

„A faded wedding photograph
You and me in our first dance
Our eyes are closed
We’re lost in one sweet embrace
Since those days the world has changed
But our love remains the same
God knows we’ve had our share of saving grace

And I’m proud of all the blessings
You have given me
The mountains we have climbed to get this far
You’ve learned to take the laughter with the tears
After all these years

You make it feel brand new
After the fires that we walked through
Against the odds we never lost our faith

In our house we’ve made our home
Where our children all have grown
Precious moments time cannot erase

Make a living up and down the gypsy highways
Seasons that we’ve had to share apart
Somehow in my heart I always keep you near me
After all these years

After all these years
You stood by me
The days and nights that I was gone
After all these years
You sacrificed, believed in me
And you stood strong
Cause with our love there’s nothing left to fear
After all these years

After all these years
You stood by me
The days and nights that I was gone
After all these years
You’ve sacrificed, believed in me
And you stood strong
Cause with our love there’s nothing left to fear
After all these years.“