Wahn reloaded

Ein Lied, das in erster Linie wegen seiner Gitarrensoli als Jahrhundertwerk der Rockgeschichte zählt, 43 Jahre nach seiner Schöpfung noch einmal ohne Gitarren aufzunehmen: auf diese Idee muss man erst einmal kommen (und dann muss man sich noch getrauen, sie umzusetzen).

Ursprünglich – in „The Wall“ von Pink Floyd – stand „Comfortably Numb“ für die Geschichte eines einsamen Mannes, der, vollgepumpt mit Medikamenten, in den Wahn abrutscht.

In der neuen Fassung ersetzt Roger Waters ihn durch Menschen, welche, auf ihre Handys fixiert, durch die Strassenschluchten einer toten Stadt gehen.

Das alles ist ganz grosses Kino, optisch und akustisch, und wenn der Gesang von Shanay Johnson ganz am Schluss jemandem nicht durch Mark und Bein gehen sollte, könnte das amänd auch daran liegen, dass er oder sie durch den Dauergebrauch gewisser Geräte inzwischen selber dermassen abgestumpft ist, dass seine oder ihre Umwelt sich gelegentlich fragt, ob bei ihm oder ihr noch anybody in there sei – und wenn ja, wer.

Zweitverwertung

Nachdem Pesche sein Tablet eigenhändig repariert hatte, beschlich ihn das seltsame Gefühl, dass etwas nicht stimmte, aber irgendwie wars ihm zu blöd, noch einmal von vorne anzufangen.

Den Vogel abgeschossen

Wenn irgendwo Fehler passieren, können manche Medienschaffende nicht schnell genug mit dem Finger auf den Sünder oder die Sünderin zeigen und verlangen, er oder sie soll gefälligst dazu stehen und korrigieren, was zu korrigieren sei.

Wenn hingegen „Der Bund“ schreibt, vor zehn Jahren habe der „Bund“-Chef Patrick Feuz geheissen, und Artur Vogel die Redaktion dann darauf hinweist, dass damals er diesen Posten innegehabt habe, ist das mit dem Dazustehen und dem Korrigieren etwas gaanz anderes:

Postpandemieparty

Gestern von 19 bis heute um 2 Uhr in der Elfa-Eventhalle in Aarau: mein erster DJ-Einsatz seit Menschengedenken (oder ämu seit Corona). Fünf Herren – darunter zwei ehemalige KV-Kollegen – feierten dort mit über 120 Gästen ihren 55. Geburtstag. S hett gfägt.