Einmal naher Osten und zurück (IV)

Ich schlief schon in Räumen mit Künstler-, Pflanzen- und Tiernamen, und kein einziges Mal fragte ich mich, wieso mich die Zimmerzuteilverantwortlichen ausgerechnet dort einquartiert hatten. 

Das änderte sich, als ich gestern Abend vor der Türe meines Schlages im Gasthaus Richisau stand (siehe Bild oben).

Nach einer stürmisch-verhagelten Nacht fuhren wir weiter nach Rufi, in die Käserei von Nöldi Forrer. Er durfte sich am „Eidgenössischen“ von Nyon 2001 mit einem gestellten Schlussgang gegen Jörg Abderhalden zum Schwingerkönig krönen lassen und trat dann vom aktiven Sport zurück.

In seinem Betrieb arbeitet a) der Sohn eines befreundeten Ehepaares und gibt es b) den „Königskäse“ zu kaufen. Mit etlichen Brocken dieser Delikatesse im Gepäck setzten wir unseren Roadtrip fort.

Eigentlich waren wir finster entschlossen, eingehend Benken – die Heimatgemeinde von meinem Schatz – zu besichtigen. Kaum waren wir dort angekommen, stellten wir jedoch verdrossen fest: hier gibt es nichts zu sehen.

Also setzten wir uns wieder in unser Chrutzli und tuckerten über mehrere Höger gen Gais, allwo meine Ahnen herstammen. Gääs kenne ich von zig Familienferien her bestens.

Umgekehrt erinnerte sich auch die Betreiberin des Hauses, in dem wir einquartiert sind, bestens an mich, oder besser: an meinen Brüetsch. Als Bueb bestellte Urs im „Bären“ immer blutte Spaghetti und ein Kägifret.

Mehr brauchte er nicht, um sich hier, an der Wiege unserer Familie, einen Namen zu machen, der auch ein halbes Jahrhundert später noch für Schmunzeln sorgt.

Ich meinerseits versöhnte mich im „Bären“ mit der Zunft der Zimmerzuteiler: Ich wohne im „Hambartli“ (was immer das heisst: es klingt sehr sympathisch).

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