Wahn reloaded

Ein Lied, das in erster Linie wegen seiner Gitarrensoli als Jahrhundertwerk der Rockgeschichte zählt, 43 Jahre nach seiner Schöpfung noch einmal ohne Gitarren aufzunehmen: auf diese Idee muss man erst einmal kommen (und dann muss man sich noch getrauen, sie umzusetzen).

Ursprünglich – in „The Wall“ von Pink Floyd – stand „Comfortably Numb“ für die Geschichte eines einsamen Mannes, der, vollgepumpt mit Medikamenten, in den Wahn abrutscht.

In der neuen Fassung ersetzt Roger Waters ihn durch Menschen, welche, auf ihre Handys fixiert, durch die Strassenschluchten einer toten Stadt gehen.

Das alles ist ganz grosses Kino, optisch und akustisch, und wenn der Gesang von Shanay Johnson ganz am Schluss jemandem nicht durch Mark und Bein gehen sollte, könnte das amänd auch daran liegen, dass er oder sie durch den Dauergebrauch gewisser Geräte inzwischen selber dermassen abgestumpft ist, dass seine oder ihre Umwelt sich gelegentlich fragt, ob bei ihm oder ihr noch anybody in there sei – und wenn ja, wer.

3 Kommentare

  1. Das ist zwar sehr gut gemacht, kommt aber nicht annähernd an das Original. Er hätte besser ein neues Stück geschrieben.

    Von wegen Handy: ich denke Roger liest da auch viel und kommt dann auf seltsame Gedanken. Comfortably numb…

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