Burgdorfer Bestseller

Boah, ey: 2,3 Millionen Franken hat ein Unbekannter bei einer Auktion in London für dieses Bild von Franz Gertsch bezahlt:

Ich habe keine Ahnung, was an diesem Gemälde so besonders sein soll. Ich weiss sowieso nicht, wieso man für ein Bild – wen oder was auch immer es zeigt – soviel Geld ausgeben kann (wenn schon, würde ich in längst verschollen geglaubte und auf obskuren Wegen wieder aufgetauchte Songfragmente von Abba, Toto oder Deep Purple investieren).

Andrerseits: Franz Gertsch ist, wie ich, sozusagen ein Burgdorfer. Das rechtfertigt den Preis von alleine. Im Gegensatz zu mir hat er in der Emmestadt aber bereits ein Museum, während ich, wenn ich denn möchte, nur mit meiner schnügeligen Wohnung am Fuss des Schlosshügels angeben könnte.

2,3 Millionen für etwas, was ein mit Burgdorf verbundener Mann geschaffen hat: Je länger ich mir das selber vorlese, desto gschmuucher wird mir.

Hoffentlich erwartet diese Stadt von mir nichts in einer ähnlichen Grössenordnung. Ich meine: Wie versteigert man einen Blog? Wer würde überhaupt einen Blog kaufen wollen?

(Angebote können in den Kommentaren deponiert werden. The sky is the limit.)

Traumjob

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Tanke. Das müenzi de no underschriibe.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Tanke.“

„Tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Hänzi da no es Halbtax dezue?“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

„Tanke.“

„Jo – tanke.“

„Jo – tanke.“

Fanpost und der Versuch einer Antwort

Oha – die erste Beschwerde:

„Eigentlich ist es schade für mich, dass du jetzt beruflich blogst„, schrieb mir heute Abend eine treue Leserin. „Da weiss ich gar nichts mehr von dir, und dass mich die vielen, vielen Filmli nicht so interessieren, wirst du verstehen. Nichts mehr von leeren Tassen auf dem Tisch oder von Gags rund ums Haus – nur noch Musik und Klatsch…..Du machst das ja nicht für mich, aber mir entgehen viele Freudeli, die ich mir am Abend vor dem Ins-Bett-Gehen habe zu Gemüte führen können“, teilte mir die Frau mit, die ich auch im realen Leben ab und zu sehe, deren Namen ich hier aber auf keinen Fall und auch nicht unter tagelanger Folter mit Lena-Songs verraten würde.

Ich kenne die Frau nach 45 Jahren, drei Monaten und ein paar Tagen inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie mir, eigentlich, etwas ganz anderes schreiben wollte. Eigentlich sagte sie mir auf diese Weise durch einen ganzen Blumenladen, dass ich mich nun schon seit einem geraumen Weilchen nicht mehr gemeldet habe, was an sich kein Weltuntergang sei, weil auch sie durchaus noch Sinnvolleres zu tun habe, als die Tage neben dem Telefon sitzend auf einen Anruf von mir wartend zu verbringen, aber nett wärs halt doch, wenn man wieder einmal wüsste, wies im fernen Burgdorf und Zug und Bern so läuft und geht und steht und überhaupt und alles.

Nun denn. Packen wir den Klatsch ein und über das Privatleben aus:

Mein absoluter Höhepunkt der letzten Tage war das Konzert der „Halunke“ in Baden (die „Halunke“, liebe Leserin, sind Ihnen bestens bekannt. Irgendwo bei Ihnen daheim liegt eine signierte CD von den Jungs, die sich sehr darüber gefreut hatten, die CD für Sie zu unterschreiben). Im „Fjord“ herrschte eine tolle Stimmung unter lauter aufgestellten und vielen aufstellenden Leuten. Die Band war tiptopp zwäg; nur der Drummer sass halb tot hinter seinem Schlagzeug und überstand den Abend nur dank einer aus dem Publikum dargereichten Megaportion Neocitran einigermassen bei Sinnen.

Als aufmerksamer Ehemann in spe kaufte ich meiner zukünftigen Gattin ein nigelnagelneues „Halunke“-T-Shirt:

Anschliessend übernachteten Chantal und ich bei den zwei besten Trauzeugen der Welt. Am nächsten Morgen fuhren wir in aller Herrgottsfrühe zurück nach Burgdorf. Dort legte sich mein Schatz mit einer zünftigen Erkältung für den Rest des Wochenendes ins Bett.

Das wärs eigentlich schon. Das heisst: nein, noch nicht ganz.

„Aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Ausrichtung des Projekts“ (so würden das professionelle PR-Leute formulieren) bin ich neulich aus dem OK des Burgdorfer Stationentheaters ausgestiegen. Über die genauen Umstände haben die Parteien „Stillschweigen vereinbart“ (noch so ein Schmuckstück aus der Schatzkiste der Textbausteine-Verwerter). Ich werds überleben, das Theater wohl auch. Also: kein Grund zur Sorge.

Die Hirnerschütterung, um noch kurz in die medizinische Ecke zu gucken, ist auf Nimmerwiederspüren versurrt. Gebrochen ist aktuell nichts, weder im Kopf noch in den darunterliegenden Etagen. Man kann sagen: Ich bin wie neu, nur knapp ein halbes Jahrhundert älter.

In der Bude läufts prächtig. Was immer ich mir im letzten Sommer von meinem Wechsel von Burgdorf nach Bern erhofft hatte, ist eingetroffen. Ich habe lässige Gspändli. Zwei davon hielten mir heute Nachmittag für ein Bild hin, nämlich Benno Kislig und Franziska Zaugg:

(Wer bemerkt die zehn Unterschiede?)

Projekte und Pläne gibts selbstverständlich auch. Am nächsten Samstag kommen uns meine Eltern in Zug besuchen, worauf wir uns wirklich sehr, sehr ausgesprochen freuen. Wir bekochen sie indisch. Weiter will ich noch das Weihnachtsgeschenk 2010 für meinen Göttibuben posten, das er australienbedingt immer noch nicht erhalten hat.

Mitte März spielt Steve Lukather in der Alten Mühle Hunziken in Rubigen. Das liegt direkt hinter dem Ende der Welt und ist mit dem ÖV unmöglich zu erreichen. Ich habe deshalb meine über 150 Facebook-Freundinnen und -Freunde gefragt, ob mich jemand, der oder die automobiler ist als ich, begleiten wolle, aber kein Schwein rief mich an, kein Schwein nimmt mich mit.

Und dann ist da noch was: Am 2. April bin ich, zusammen mit drei anderen Autorinnen und Autoren, für eine Krimi-Lesung auf der Bäregghöhe engagiert. Am selben Abend findet der Polterabend von deinem anderen Sohn meinem Brüetsch statt. Ich muss das irgendwie organisieren, weiss aber noch nicht genau, wie. Gäbig wäre, wenn Chantal und ich an jenem Wochenende den Golf meiner Eltern haben könnten.

Ich frage die beiden glaub einfach mal, wenn sie am Samstag zu uns zum Essen kommen.

Neues vom flotten Vierer

Was machen eigentlich die „Skinny Machines„?

Seit die Londoner Alternative-Rocker mit dem Burgdorfer Schlagzeuger Dan Roth von ihrer letzten Tournee durch die Schweiz mit ihrem alten VW-Bus auf die Insel zurückgefahren sind, herrscht zumindest im Grossraum Emmental musikalisch tiefste Finsternis.

What the hell is da loose? – Das habe ich neulich Dan Roth per Mail gefragt. Seine Antwort klingt ziemlich viel versprechend:

„Wir sind im Moment doll am Kontakte machen in England. Unsere Managerin hat uns mit ein paar Künstlern mit gleichem Niveau zusammengebracht und wir spielen jetzt viel an denselben Gigs und sind ein bisschen wie zu einer Klicke geworden. Einer davon (Jamie Lawson) hat im Moment sogar Platz Nr.1 in den Iricshen Single Charts…

Ausserdem hat Eddie (Cairns, der Bassist, Red.) uns verlassen. Er hatte genug vom Touren und wollte ein geregleteres Leben mit etwas Geld führen). Wir snd im Guten auseinander und haben mit Mike Woodhouse schon einen passenden Ersatz gefunden.

Im März zieht es uns dann auch schon wieder in die Schweiz. Es sind schon verschiedene Termine gebucht. Wir sollten in einer Woche oder so schon mehr wissen.“

Und hier sind sie auch schon: die Daten für die Europa-Tournee 2011.