„You got the best“

Das war wohl die Rock-MesseOrgie des Jahres: Mit einem perfekt choreografierten Sound- und Lichtgewitter sorgten Kiss an ihrem sonntäglichen Konzert im Zürcher Hallenstadion für wackelnde Ohren und glänzende Augen bei rund 12 000 Fans. Zwei Stunden lang zogen die US-Rocker, die in ihrer 30jährigen Karriere über 100 Millionen Tonträger unter die Leute gebracht und auch die grössten Arenen mühelos ausverkauft haben, ohne Ermüdungserscheinungen einen Hit nach dem anderen aus den Ärmeln ihrer Kostüme.

Einer der vielen Höhepunkte war der „Flug“ von Gitarrist Paul Stanley auf ein im Pubikum aufgebautes Podest, von dem aus er den Überheuler „I was made vor lovin‘ you“ durch die Boxentürme jagte. Seine Kollegen Gene Simmons (Bass), Tommy Thayer (Gitarre) und Eric Singer (Drums) sorgten auf der Bühne dafür, dass die Sache trotz der Absenz des Sängers nicht aus dem Takt geriet.

„You wanted the best – you got the best!“: Mit diesem Schlachtruf werden die Kiss-Konzerte seit Jahr und Tag eröffnet. Was vor der Veranstaltung leicht überheblich klingen mag, entpuppt sich während des Gigs als Tatsache: Musikalisch mögen die Herren ihren Zenit schon vor einem Weilchen überschritten haben; aber in showtechnischer Hinsicht reicht ihnen dank des ununterbrochenen Einsatzes von Feuer, Schwarzpulver und Trockeneis nach wie vor niemand das Wasser.

Und das Kunstblut schon gar nicht.

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