Leider kein Albtraum

Als ich den Töff vor dem Coiffeursalon in der Burgdorfer Altstadt abstellte, hörte ich gellende Schreie. Ausgestossen wurden sie von einer riesengrossen Dogge. Sie hing mit dem Vorderkörper aus dem Fenster im 2. oder 3. Stock des Hauses nebenan.

Mit seinen Oberschenkeln hielt sich das Tier am Fensterbrett fest. Zurück konnte es nicht mehr. Panisch zappelnd suchte es mit den Vorderpfoten nach Halt in der Luft.

Zwei Leute probierten vergeblich, sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Die Menschen, die unten standen, wussten, wie das Drama enden wird, und dass sie nichts dagegen würden tun können.

Ich griff, wie viele andere, zum Handy, um die Polizei zu alarmieren. In dem Moment, in dem ich auf das Display schaute, hörte ich, wie der Hund auf dem Boden aufschlug. Den Sturz bekam ich deshalb zum Glück nicht mit.

Wenig später waren zwei von der Kapo aufgebotene Stadtpolizisten vor Ort. Dann holte jemand von einer Tierarztpraxis den toten Vierbeiner ab.

In der Nacht auf heute schlief ich keine Sekunde. Mein Gehirn zeigte mir immer und immer wieder den Film des Unglücks.

Etwas Schrecklicheres habe ich ausserhalb von Kinosälen und fernab meiner TV- und Computerbildschirme noch nie gesehen. Es war wie in einem Albtraum – nur, dass man aus Albträumen in der Regel erwacht, wenn die Katastrophe passiert.

Im richtigen Leben war das gestern nicht der Fall. 

7 Kommentare

  1. Dasch jo ganz eländ 😭 hoffentlech chasch das Bieud de wieder vrgässe – oder ömu i Hingergrund schicke.

  2. Das tuet mer grad weh im Härz……Dogge si mini Lieblingshünd…….arme Hannes hesch das müesse erläbe……..

  3. Ich has „nur“ gläse und ned gseh und bringe mini Bilder nömme usem Chopf. Es beschäftigt mi mega….

    I hoffe chasch glich pfuse und die Bilder wärde bitz weniger „dütlich“ mit de Zyt.
    Ganz schlimm was do passiert esch. För alli 😰.

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